Innovativ und atmosphärisch
Zukunftsweisender Gesundheitsbau in nachhaltiger Holzhybridkonstruktion
Der Neubau eines zahnmedizinischen Versorgungszentrums beeindruckt durch seine innovative Bauweise und effiziente Planung. Innerhalb von nur 15 Monaten entstand auf rund 3.100 m² Nutzfläche, geplant und umgesetzt von Thieken Architekten + Ingenieure aus Dorsten, ein hochmoderner Gesundheitsbau, der nachhaltige Holzhybridbauweise mit architektonischer Qualität verbindet.
Tragende Stahlbetonstützen, Betonfertigteile und ein aussteifender Erschließungskern bilden das statische Rückgrat. Für die Obergeschosse kamen Spannbetonhohldielen mit einer Fläche von 1.920 m² zum Einsatz. Diese Konstruktion verkürzte nicht nur die Bauzeit erheblich, sondern sparte auch rund 550 m³ Beton gegenüber einer Lösung in Ortbeton ein. Das Staffelgeschoss sowie die gesamte Fassade wurden als ökologische Holzrahmenkonstruktion umgesetzt. Insgesamt wurden 3.132 m² Holzständerwände verbaut, die als vorgefertigte Elemente mit bereits eingebauten Fenstern angeliefert wurden. Auch die inneren Trennwände bestehen vollständig aus einem Holzständerwerk. Die Decken wurden mit deckengleichen Unterzügen geplant, sodass Leitungen und haustechnische Komponenten optimal integriert werden konnten.
Das Raumkonzept sieht eine klare Trennung der Patienten- und Mitarbeiterzirkulation vor. Lichtdurchflutete Flure entlang der Fassaden gewährleisten kurze Wege und eine intuitive Orientierung für die Patienten, während die innenliegenden Mitarbeitergänge so konzipiert sind, dass sich Verkehrswege nicht kreuzen, um einen effizienten Betriebsablauf zu gewährleisten. Die Innenräume sind hell und freundlich gestaltet und schaffen eine angenehme Wohlfühlatmosphäre für die Patient:innen. Das Interieur vereint Funktionalität mit Ästhetik, wobei besonders gestaltete Räume für Kinder eine entspannte und einladende Umgebung bieten. Ergänzt wird das Raumprogramm durch eine großzügige, nach Süden ausgerichtete Dachterrasse mit Lounge, eine integrierte Physiotherapie sowie eine moderne Tiefgarage.
Der hohe Vorfertigungsgrad stellte hohe Anforderungen an die Planungspräzision – eine Herausforderung, die durch die konsequente Anwendung des digitalen Modellierungsverfahrens gemeistert wurde. Das Gebäude wurde vollständig in 3D geplant, wobei alle Fachplaner ihre Gewerke in das digitale Modell einarbeiteten. So ließen sich Konflikte frühzeitig erkennen und Abstimmungen mit dem Bauherrn effizient und transparent führen. Auch die parallele Arbeit der 24 Gewerke in unterschiedlichen Ausbaustufen wurde so optimal koordiniert. Der Neubau steht exemplarisch für die Verbindung aus digitaler Planung, nachhaltiger Konstruktion und nutzerorientierter Gestaltung – ein funktionaler wie atmosphärischer Gesundheitsbau mit architektonischer Präzision.
Fotos:
Brillux, Roland Bergmann
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|25)