Alte Strukturen revitalisiert

Eine frühere Konsumgesellschaft wird umgewidmet zu Büros und mehr

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Die „Konsumgenossenschaft Solidarität“ unterhielt ab 1915 ihren zentralen Standort in einem Gebäudekomplex in der Prinzenstraße in Ohligs – mit Lebensmittellagern, einer Großbäckerei und zeitweise auch einer Bier- und Limonadenabfüllfabrik. Bis in die 1960er-Jahre konnten Mitglieder hier ihre Lebensmittel zu vergünstigten Genossenschaftspreisen erwerben. Auf dem rund 8.800 m² großen Areal des ehemaligen Zentrallagers wurde die flexible Struktur der Industriegebäude revitalisiert. Zeitgemäßer Büroraum mit Co-Working, aber auch anspruchsvolle Gastronomie und ein Fitnessbereich sind entstanden. Das Leverkusener Architekturbüro Rotterdam Dakowski wandelte die Gebäudeteile des Bestandes respektvoll um, so dass bei der fachgerechten Sanierung alte Strukturen erkennbar blieben.
 
Mit der Realisierung des Projektes sollte die vorhandene Fläche bestmöglich ausgenutzt werden. Auch eine moderne technische Infrastruktur und neue Versorgungs- und Entsorgungsleitungen sollten so eingebracht werden, dass die vorhandenen Strukturen nicht gestört werden. Zu den größten Herausforderungen des Umbaus zählten vor allem der langjährige Leerstand und der Sanierungsstau der Gebäude: So mussten etwa korrodierte Stahlbetonteile des Hauptgebäudes zurückgebaut werden. Ferner gelang es, die historischen Holzfenster aufzuarbeiten oder nachzubauen und den außergewöhnlichen Fassadenputz mit einem englischen Dash-Putz wieder herzustellen. Das aufwändig gestaltete Schieferdach blieb erhalten, ebenso wie die historischen Aufgänge, die zu Fluchttreppenhäusern umgenutzt wurden. Alle diese Elemente wurden in Absprache mit der Denkmalbehörde wieder so wiederhergestellt, so dass Teile des Gebäudes nach Abschluss der Arbeiten erstmals unter Denkmalschutz gestellt werden konnten. Zugleich wurde der Bestand um ein neues großzügiges Treppenhaus mit einer Treppe aus Eichenholzstufen und Stahlwangen ergänzt. Das Restaurant zeichnet sich durch seine sorgfältig gestaltete Inneneinrichtung aus, die Elemente des Bestandes, wie etwa die historischen Wand- und Bodenbeläge, bewahrt und integriert. Für die hochmoderne Technik der Restaurantküche musste der Brandschutz komplett überarbeitet und die Struktur statisch ertüchtigt werden. Schließlich zeichnen sich auch die Büroflächen dadurch aus, dass sie flexibel einteilbar sind. Die Stahlstützen, die die Deckenkonstruktionen tragen, haben Eingang in die Mittelzonen der Büroflächen gefunden. Ansonsten ist hier das Arbeiten in einem abgeschlossenen Büro genauso machbar, wie mit Laptop in gemütlicher Atmosphäre auf der Dachterrasse. Die Büroarbeitsplätze werden vor allem durch Tech-Startups, Marketingagenturen, die Wirtschaftsförderung der Stadt Solingen und technische Betriebe genutzt. Die Lage am Rande eines Gewerbegebietes mit benachbarter Wohnstraße macht aus diesem fast vergessenen Ort einen neuen urbanen Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität und vielfältigem Nutzungsangebot.

www.rotterdam-dakowski.de

Fotos:

Andreas Wiese
www.fotografie-wiese.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 04|23)

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