Vom Gutshof zum Chalet
Der Schottenhof im Wandel
Als Wohnhaus für den Waldhüter des Schottenwalds, dem klösterlichen Forstrevier zwischen Hütteldorf und Dornbach, wurde der Schottenhof 1840 errichtet. Doch schon wenig später etablierte sich der klassizistische Hof als beliebtes Ausflugsziel. Inmitten der zahlreichen Wiener Stadtwanderwege zu den umliegenden Bergen, wie beispielsweise dem Heuberg, der Jubiläumswarte oder der Sophienalpe, florierte neben der Forstwirtschaft auch die Gastronomie. Nach vielen Jahren, in denen der Schottenhof immer mehr in Vergessenheit geriet und Sanierungen und Änderungen am Hof nur nach jeweils aktuellen Bedürfnissen vorgenommen worden waren, entschloss sich der Besitzer nun für einen kompletten Neuanfang.
Gemeinsam mit den Architekten Jakob Rosenauer und Martin Summer wurde das Haus von Grund auf saniert und durch einen Zubau erweitert. In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt Wien wurde das historische Gebäude von späteren Umbauten „befreit“ und die ursprüngliche Zugangssituation zum namensgebenden Schottenhof durch das rekonstruierte zentrale Tor unter dem Wappen des Gutshofs wiederhergestellt. Das markante Dach wurde wie einst mit neuen Lärchenschindeln gedeckt.
Dem alten, ehrwürdigen Gutshof wurde ein moderner Zubau zur Seite gestellt. „Wir haben den Gedanken der historischen Veranda aufgegriffen und fortgeführt. Das historische Spalier wurde neu interpretiert, wobei die klare Form des Wintergartens nicht in Konkurrenz zum Gutshof tritt, sondern diesen respektvoll ergänzt ohne sich formal anzulehnen. Alt und neu sind klar ablesbar, die Übergänge zwischen Innen und Außen, zwischen Garten, Terrasse und Wintergarten wurden neu definiert.“, so lautet Rosenauers und Summers architektonisches Konzept.
Der neue Pächter Roman Moeller wiederum hat gemeinsam mit den Planern von L.S.D - Gastronomiekonzepte die innenarchitektonische Konzeption und Einrichtung übernommen: so wurde der Arbeitsplatz von Roman Moeller zentral im Lokal platziert, die Gastronomie- und Haustechnik dezent in die teils historischen Gebäudesubstanzen integriert, alte und neue Räumlichkeiten vereint und mit Bar und Vinothek ein Kommunikationsmittelpunkt geschaffen. Nun gibt es also ein neues Refugium im Wienerwald, das nicht nur architektonisch, sondern auch kulinarisch rundum erneuert wurde. Neben österreichischen Klassikern, wie Beiriedschnitte oder Krautfleckerln, werden abwechslungsreiche saisonale Köstlichkeiten und exotisch angehauchte Kreationen angeboten. Die hausgemachte Basilikum-Limonade und der ebenfalls hausgemachte Radler sind ganz besonders nach einem ausgiebigen Spaziergang in der idyllischen Forstumgebung zu empfehlen. Wie sich der Küchenchef und Geschäftsführer Roman Moeller sieht? „Als Botschafter der modernen österreichischen Küche, die regional und saisonal neu interpretiert wird.“
www.chalet-moeller.at
Architekten:
Architekten Jakob Rosenauer und Martin Summer