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Neuer Wein in alten Mauern

Im schlichten Design reift der Geschmack für das Wesentliche dieses Ortes

In einem Meierhof wohnte und wirtschaftete einst der Verwalter, den Adlige oder Geistliche für... mehr

In einem Meierhof wohnte und wirtschaftete einst der Verwalter, den Adlige oder Geistliche für ihre Ländereien eingesetzt hatten. Statt Prunk stand betriebsames Werkeln auf der Tagesordnung, was vielen der Gebäude anzusehen war. Sie standen meist im Schatten der großen Klöster und Schlösser, waren für deren Unterhalt aber unerlässlich. Den Charakter eines Betriebes hat der ehemalige Meierhof von Schloss Winklberg in Mitterstockstall am Wagram mit seiner Restaurierung zurückerhalten. Während die Steine des Schlosses längst abgetragen sind, waren vom Hof immerhin noch einzelne Gebäude vorhanden, darunter auch Teile des ehemals landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftsgebäudes.

Ein idealer Ort für eine ganz andere Nutzung. Denn wo Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden, keltert heute die Weinmanufaktur Strobl ihre erlesenen Tropfen. Doch bevor die Fässer aufgebaut und Räumlichkeiten für Verkostung und Büros eingerichtet werden konnten, stand die Umwandlung, Neuorganisation und der Zubau von Gebäuden an. „Der Bauherr wünschte sich möglichst wenig Design“, erinnert sich Henning Weimer von Destilat. Das Designbüro wählte in Zusammenarbeit mit Architekt Claus Ullrich für die Umsetzung daher wenige, zurückhaltende Materialien. Zwei langgestreckte Giebelhäuser schließen in einem kaum sichtbaren stumpfen Winkel aneinander, bilden fast eine Linie. Die könnte auch als Zeitschiene interpretiert werden, ist doch nur eines der Gebäude original. Das andere hingegen ersetzt einen Schuppen, der aufgrund seiner Baufälligkeit nicht mehr gerettet werden konnte. Feinfühlig markiert es die Moderne, wenngleich auch hier die Formensprache des Bestands aufgegriffen wurde. Mit einer Fuge aus in Stahlrahmen gefassten Glasscheiben verbinden sich die beiden Teile zu einem Ganzen. Dieses Bindeglied fügt nicht nur zwei Gebäude, sondern auch Baustile verschiedener Jahrhunderte zusammen.
 
Die schlichte Materialität und Farbgebung der Fassaden setzt sich im Inneren fort. So changieren die Innenräume des neuen Gebäudeteils in Grautönen, Nebelschwaden gleich. Geschliffener Sichtestrich trifft auf weiße Decken, die mit Heraklithplatten verkleidet sind. Diese Leichtbauplatten aus Holzwolle dämmen und verbessern die Akustik im hallenartigen Innenraum, in dem sich außer den Büros auch ein Küchenblock befindet. Dieser ist mit grau lasierter Altholzfichte verkleidet, während zusätzlich unbehandelte Faserzementplatten für die Wände des Innenausbaus verwendet wurden. Als Pendant zur verbindenden Glasfuge außen verbindet im Inneren in ebendieser Fuge ein eingepasster Kubus die beiden Gebäudeteile. An beiden Enden verglast, erlaubt der hier beherbergte Verkostungsraum einen Blick auch in den Weinkeller mit seinen originalen Gewölben, in das Herzstück der Weinmanufaktur.

www.destilat.at

(Erschienen in CUBE Wien 04|20)

Architekten: Destilat www.destilat.at Deckenspots: Wever & Ducré www.weverducre.com... mehr

Architekten:

Destilat
www.destilat.at

Deckenspots:

Wever & Ducré
www.weverducre.com

Schalterprogramm:

Berker
www.berker.com

Drückerplatte:

Geberit
www.geberit.de

WC:

Villeroy & Boch
www.villeroy-boch.de

Türgriffe:

FSB
www.fsb.de

Oberfläche:

Eternit
www.eternit.at

Waschbecken:

Stone Art
www.stoneart-design.de

Armatur, Spüle:

Blanco
www.blanco.com

Leuchte (Verkostungsraum):

DCW éditions Paris
www.dcw-editions.fr

Fotos:

Monika Nguyen
www.monikanguyen.net

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