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Mehr Grün für die Stadt

Gemeinsame Hausbegrünung verhilft zu einem besseren Klima

Städte werden schnell zu einem heißen Pflaster und das nicht nur im übertragenen Sinn.... mehr

Städte werden schnell zu einem heißen Pflaster und das nicht nur im übertragenen Sinn. Innerstädtische Parks, ja, jeder Baum in der Stadt gilt da als willkommene Oase der Frische, besonders an heißen Sommertagen. Das Grün spendet Schatten und kühlt, zugleich filtert es einiges an Feinstaub aus der Luft. Nun besteht eine Stadt aber vorwiegend aus Häusern und eben nicht aus Parks und Grünanlagen. Die Begrünung von Fassaden wird daher zunehmend als Chance gesehen, das Mikroklima zu verbessern und Gebäude an heißen Sommertagen natürlich zu kühlen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, die diese positiven Eigenschaften belegen. Treberspurg & Partner Architekten haben für ihr Projekt im neuen Quartier Erlaaer Flur im 23. Bezirk Forschungsergebnisse der renommierten Wiener Universität für Bodenkultur herangezogen und sich für ihr Fassadenbegrünungskonzept zudem Unterstützung vom Kompetenzzentrum green4cities geholt. Mit den Jahren soll die Fassade den öffentlichen Raum prägen, wenn sich das wuchernde Grün an den Rankgittern emporschlängelt sowie aus Pflanztrögen und Hochbeeten sprießt.

Gut für das Klima ist dieses in die Vertikale gebrachte Urban-Gardening-Projekt dabei in mehrfacher Hinsicht. Es geht letztlich nicht nur um das Klima in der Stadt, sondern auch um das soziale Klima im Haus selbst. Der Gemeinschaftssinn aller Bewohner der 108 Wohneinheiten ist gefragt, wenn es um die Pflege und Bewirtschaftung der gemeinschaftlichen Grünterrassen geht. Nach einer Startphase sollen sie sich in jährlich wechselnden Gartenpatenschaften selbst um die Bepflanzung der Hochbeete kümmern. Für die Aufbewahrung der Gartengeräte gibt es extra einen Raum. Auf der Dachterrasse, mit ihrem weiten Blick über die Stadt bis hin zur Otto-Wagner-Kirche am Steinhof, wurde Spalierobst gepflanzt und eine Schwarzföhre findet ausreichend Boden für ein natürliches Wachstum.

Ganz ohne Absprache können die Bewohner auf ihrem eigenen Balkon oder ihrer Loggia die Pflanztröge begrünen, die zu jeder der 40 bis 100 m² großen Wohnungen gehören. Wobei das Miteinander im Vordergrund steht, was sich auch in der Widmung der Wohnungen widerspiegelt, von denen 36 als Smart-Wohnungen konzipiert sind. Zudem gibt es einige als Startwohnungen gedachte Wohneinheiten für asylberechtigte Familien und Paare, die von der Volkshilfe Wien begleitet werden. Ein Start im Grünen, ein Start auch für das Grün, das sich von außen in das Gebäude hineinzieht, an den Wänden entlangwächst, dem grünen Lichthof zustrebt. Oder ist es gar umgekehrt und aus dieser künftigen Oase fließt die Pflanzenwelt in die Umgebung, verbindet, kühlt und lässt das gesamte Quartier durchatmen? Immerhin übernimmt das Wohnhaus am Eingang des neuen Viertels aus städtebaulicher Sicht durchaus eine Torfunktion.

www.treberspurg.at


Fotos:

Rupert Steiner
www.rupertsteiner.com

(Erschienen in CUBE Wien 04|20)

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