Lebensqualität im Alter
Ein betreutes Wohnangebot südlich von Wien
„Betreutes Wohnen“ – da schrecken die meisten Leute zurück und denken sich: „Nicht mit mir. Ich bleibe so lange wie möglich in meinen eigenen vier Wänden.“ Die Vorstellung, irgendwann gepflegt zu werden, mag keiner gerne. Die latente Abneigung liegt aber auch wohl darin, dass es so viele verschiedene Wohnformen gibt, die unter diesen Begriff fallen. Das ist einerseits gut und richtig, verwirrt und beunruhigt aber auch zukünftige und potentielle Bewohner. Wer sich gut informiert, kann auf erstaunliche Häuser treffen, die ganz den persönlichen Ansprüchen und Wünschen entsprechen und einen Umzug erleichtern. Ein Beispiel steht in Wöllersdorf, rund dreißig Minuten von Wien entfernt. Der Entwurf stammt vom Büro Wöhrer Architekur aus Brünn am Gebirge.
Das Wohngebäude mit 26 Wohneinheiten, komplett barrierefrei gestaltet, steht im Ortszentrum innerhalb einer Wohn- und Parklandschaft. Der dreigeschossige Baukörper passt sich mit einem Gebäudesprung an das geneigte Grundstück an und fällt zudem durch seine klassische Formensprache auf. Die markanten Balkone aus strukturierten Sichtbetonoberflächen in Verbindung mit Glaselementen geben den Fassaden ihr eigenes Gesicht. Eine breite Rampe führt zum zentralen Eingangsbereich, der mit Sitzmöglichkeiten und einer offenen Küchenzeile die Begegnung und Kommunikation unter den Bewohnern fördert. Von dort aus sind weitere öffentliche Bereiche mit Aufenthaltsraum und Turnhalle erreichbar und gleichzeitig einsehbar. Lediglich das Arztzimmer befindet sich hinter geschlossenen Wänden. Wer sich lieber zurückzieht, aber nicht alleine sein möchte, der erreicht über das offene, helle Stiegenhaus im zweiten Obergeschoss einen Ruhebereich und eine Bibliothek. Die Wohnungen selbst variieren zwischen 50 und 60 m² und sind kompakt strukturiert. Jede Wohnung verfügt über ein behindertengerechtes Bad und einen Abstellraum. Zur Fassade hin orientieren sich der Wohn- und Essbereich mit Balkon sowie das Schlafzimmer. Aufgrund der großzügigen Verglasung werden die Räume hell erleuchtet und ermöglichen weite Ausblicke in die angrenzenden Parklandschaften. Zu dem modernen Wohnhaus gehört auch ein nachhaltiges Energiekonzept: Die Be- und Entlüftung erfolgt durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung und die Solaranlage auf dem Dach liefert Warmwasser und unterstützt das zentrale Heizungssystem mit Holzpellets. Besonders wichtig war es Bauherrn und Architekt, den Bewohnern eine freundliche Atmosphäre zu schaffen, das öffentliche Leben weiterhin zu ermöglichen und dabei gewohnte Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen – auch das kann (und sollte) Wohnen im Alter bedeuten.
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