Im Dialog mit der Stadt
Die neue Post am Rochus
Vor gut fünf Jahren fing alles an: Im Jahr 2013 schrieb die Österreichische Post AG für ihre neue Unternehmenszentrale am Rochusmarkt einen EU-weiten Generalplaner-Wettbewerb aus. Die Ausschreibung sah sowohl die Sanierung bestehender Gebäudeteile vor als auch einen Neubau für die mehr als 1.000 Mitarbeiter, in dem ferner eine Postfiliale und weitere Dienstleistungs- und Handelsflächen ihren Platz finden. Somit sollten die Angebote des benachbarten Rochusmarktes ergänzt und der Standort insgesamt nachhaltig weiterentwickelt und gestärkt werden. Am meisten überzeugen konnte der Entwurf von den Architekten Schenker Salvi Weber (Wien) mit feld72 (Wien). Anfang des Jahres wurde die neue Zentrale eingeweiht.
Im Fokus der Planung stand die Idee, ein elegantes und zeitloses Gebäudeensemble zu schaffen, das den Art déco-Bau aus den 1920er-Jahren und den Neubau miteinander in Einklang bringt und das eine Innenarchitektur abbildet, die sich durch offene Kommunikationsräume in den Büros und die Gestaltung der Mall auszeichnet. Das Architektenteam wählte einen polygonalen Neubau mit einer großformatigen Rasterfassade aus sandfarbenen Betonfertigteilen. Der Verlauf der konisch zugeschnittenen Betonfertigteile bildet mit einfachen Mitteln eine bewegt wirkende Fassadenstruktur aus Repetition und Differenz ohne die denkmalgeschützte Art déco-Fassade zu übertrumpfen. An der Schnittstelle zwischen Alt- und Neubau haben die Architekten eine Fuge in Form eines mehrgeschossigen, lichtdurchfluteten Atriums geschaffen, das gleichzeitig als öffentlicher Durchgang den Platz des Rochusmarktes mit den Grete-Jost-Park verbindet.
Für die Innenräume lautete die Anforderung, nicht nur Arbeits-, sondern Lebensräume mit viel Platz für Kommunikation zu schaffen. In der Gestaltung wurde auf ein offenes Bürokonzept gesetzt, das den kommunikativen Austausch zwischen den Mitarbeitern ermöglicht und ebenso Platz für individuelles Arbeiten bietet. Es wurde ferner eine Desk-Sharing-Strategie eingeführt, die es den Mitarbeitern ermöglicht, ihr Arbeitsumfeld selbst zu bestimmen. Neben der sozialen Nachhaltigkeit, die durch die langfristig flexible Nutzung berücksichtigt werden sollte, wurde großer Wert auf eine hohe ökologische Gebäudequalität gelegt: Das Gebäude wurde nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) geplant und soll von der Österr. Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit der Zertifizierung in Gold ausgezeichnet werden.
www.schenkersalviweber.com
www.feld72.at
Architekten:
Schenker Salvi Weber
www.schenkersalviweber.com
feld72
www.feld72.at
Statik:
Gmeiner Haferl
www.gmeiner-haferl.com
Gebäudetechnik:
Teamgmi Haustechnik
www.teamgmi.com
Ingenieurbüro Braun
www.tb-braun.at
Brandschutz:
IMS Brandschutz
www.ims-brandschutz.at
DBI Düh Beratende Ingenieure
Telefon: 0043 1 5121905
Bauphysik, Akustik:
IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie
www.ibo.at
Landschaftsplanung:
DnD Landschaftsplanung
www.dnd.at
Lichtplanung:
Christian Ploderer
www.ploderer.at
Fotos:
Lukas Schaller
www.lukasschaller.at