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Gedoppelte Diagonale

Nachverdichtung mit viel Freiraum für Bewohner und Nachbarn

Städtische Nachverdichtung ruft Befürworter wie Gegner auf den Plan. Und tatsächlich stehen sich... mehr

Städtische Nachverdichtung ruft Befürworter wie Gegner auf den Plan. Und tatsächlich stehen sich bei diesem Thema vielfältige Argumente gegenüber, die durchaus jeweils das Wohl der Menschen fokussieren. Wohnraumbedarf auf der einen und der Wunsch nach grünen Freiflächen in ohnehin dicht bebauten Gebieten scheinen sich dabei in einer Pattsituation zu treffen. Dabei hängt die Wohnqualität nicht zuletzt von eben diesen Freiräumen ab. Auch und gerade in geschlossenen Bebauungen, wo Häuserzeilen sich an den Straßen entlangziehen. Freiflächen sind hier eine Seltenheit, Bauflächen quasi nicht vorhanden. Wenn allerdings ein Bestandsgebäude nicht mehr zu halten ist, bietet sich für Architekten eine fast einmalige Chance. In der von Altbauten geprägten Josefstadt eröffnete sich für das Architekturbüro POS genau solch eine Baulücke, die für Liv Immobilien mit einem neuen Wohnhauskomplex gefüllt werden durfte.

Lückenlos fügt sich der Neubau an die Nachbarbebauung an und zeigt straßenseitig ein geschlossenes Bild. Doch dahinter, in die Tiefe des Grundstücks hinein, löst sich der Baukörper in zwei parallele Bauteile auf, die sich diagonal durch den Hinterhof ziehen. Balkonzonen an den langgestreckten Gebäuden begleiten die grüne Mittelfläche, die sich am Ende mit zwei weiteren Höfen der Nachbargebäude verbindet und damit auch deren Freiraumqualität erhöht. Die Erdgeschosswohnungen erweitern sich in private Gartenzonen, die neben den gemeinschaftlich genutzten Flächen bestehen. Am eindrucksvollsten ist der Blick von den Terrassen der beiden Penthouses. Von diesen beiden exponierten Wohneinheiten hoch oben auf den beiden Gebäudearmen, die jeweils über einen eigenen Pool verfügen, reichen die Ausblicke weit über die grüne Hoffläche hinaus.

Die Bedeutung der Außenflächen zeigt sich schon vom Eingang, dort, wo das gläserne Entree den Blick nicht nur auf die beiden Stiegenhäuser öffnet, sondern das leuchtende Grün des Innenhofs hereinholt. Bereits hier wird deutlich, dass der Freiraum eine besondere Rolle spielt. Mit 20 bis 194 m² großen Balkonen, Terrassen oder Gärten verfügt jede der 23 Wohnungen über einen großzügigen privaten Außenraum. Die dadurch ohnehin schon hohe Wohnqualität wird durch die Ausstattung noch gesteigert. Geölte Eichenholzböden strahlen Wärme aus. Den hellen Farbton nehmen die Bäder auf, die mit ockerfarbenem Naturstein aus dem französischen Caen ausgekleidet sind. Langlebig und damit nachhaltig sollten nicht nur die Materialien sein, sondern das gesamte Gebäude. Energieeffizienz stellt da schon fast eine Selbstverständlichkeit dar. Und damit die 45 bis 207 m² großen Wohnungen die Wohnwünsche ihrer Eigentümer auch über die Substanz hinausgehend lange erfüllen, lassen sich auch die Grundrisse der 2,70 m hohen Räume bei Bedarf verändern.

www.pos-architecture.com

Fotos:

Liv GmbH
www.liv.at

(Erschienen in CUBE Wien 01|21)

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