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Aus einem Stück Beton

Puristisch heißt, auch mit wenigen Materialien auskommen

Auf den Anhöhen der Gemeinde Gießhübl, mit einem wunderbaren Blick über den Großraum Wien,... mehr

Auf den Anhöhen der Gemeinde Gießhübl, mit einem wunderbaren Blick über den Großraum Wien, entstand im Sommer 2019 das puristische Wohnhaus für eine Familie mit drei Kindern. In seiner Materialität war es der Anspruch des Bauherren und des Architekten, auf ein absolutes Minimum an Materialien zurückzugreifen und gleichzeitig eine klare und äußerst reduzierte Formensprache im Inneren wie Äußeren erkennen zu lassen. Ein klares räumliches Gefüge mit Platz zur maximalen Entfaltung für die einzelnen Nutzer.

Wesentlich am Gebäude sind unter anderem die technische Ausführung und dessen Konstruktion, da es sich hierbei um kein Haus im herkömmlichen Sinne handelt. Dabei wurde auf einen einschaligen Betonwandaufbau aus reinem, 50 cm dickem Dämmbeton zurückgegriffen. Die Fassade an der Außenseite stellt gleichzeitig das Erscheinungsbild an der Innenseite dar. Trotz großzügiger Glasflächen und dem Verzicht von herkömmlichen Wärmedämmmaterialien konnte man den Standard eines Niedrigenergiehauses erfüllen. Die Beheizung der drei Etagen erfolgt ausschließlich über Erdwärme, die Kühlung im Sommer über eine Bauteilaktivierung der Betondeckenflächen. Auf eine Klimaanlage konnte bewusst verzichtet werden. Die Außenbeschattung ist unsichtbar in den Ortbeton eingebettet und gewährleistet ausreichenden Schutz vor sommerlicher Überwärmung. Die stützenfreie Auskragung des Obergeschosses von mehr als 5,5 m bildet gemeinsam mit dem darunterliegenden Pool den Rahmen eines witterungsgeschützten Außenbereichs mit Blick auf Wien. Das innenliegende Treppenhaus, welches sich linear wie ein Schwert quer durch das Haus kämpft, ist in seiner Erscheinung kaum wahrnehmbar. Durch diese Leichtigkeit und Transparenz der Treppe werden die Bereiche Ankommen, Wohnen und Kochen gleichermaßen verbunden und der tägliche Raumbedarf tritt wesentlich größer in Erscheinung. Sämtliche Beleuchtungskörper, wie lineare Lichtquellen im Inneren sowie im Außenbereich, wurden zur Inszenierung von Lichtstimmungen flächenbündig in die Schalung eingearbeitet und in den Ortbeton fix mit eingegossen. Die ergänzenden Holzflächen in Eiche an Boden und Möbeln schaffen ein wunderbares Raumklima in Kombination mit den rohen Materialien Beton und Stahl. Das vorgelagerte Grün der Umgebung fließt unmittelbar durch die großzügig öffenbaren Glasflächen mit ein und runden eine wunderbare Symbiose ab. Der offene Blick in die Natur und die Lichter der Großstadt im Hintergrund sind beispielgebend dafür, wie Dinge und Materialien in Einklang gebracht werden können, von welchen man glauben könnte, dass dies nur schwer möglich wäre.
 
www.add-architekten.at


Fotos:

Daniel Eberhart

(Erschienen in CUBE Wien 04|19)

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