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Aufgefrischt und angepasst

Neue Farbenpracht und ein runder Altarraum für die Servitenkirche

An prachtvollen, architektonisch interessanten Sakralbauten mangelt es in Wien nicht. Eine davon... mehr

An prachtvollen, architektonisch interessanten Sakralbauten mangelt es in Wien nicht. Eine davon ist die im 17. Jahrhundert erbaute Servitenkirche mit ihrer ovalen Kuppel. Entworfen vom lombardischen Architekten Carlo Martino Carlone, nach Vorbildern von Andrea Palladio, wurde sie später selbst zum Vorbild zahlreicher Kirchengebäude. Von Bedeutung ist die im Wesentlichen über die Jahrhunderte vollständig erhaltene Kirche aus dem Frühbarock daher nicht nur für die Gläubigen, sondern auch für die Kunstgeschichte. Ein solches Bauwerk zu erneuern, braucht einiges Fingerspitzengefühl und ein gutes Team. Hier bestand dieses aus der Erzdiözese Wien, dem Künstler Werner Feiersinger sowie Treberspurg & Partner Architekten.

Bei der fach- und sachgerechten Restaurierung der Kuppel, der Gewölbe und des Altarraums wurde Kalkfarbe nach historischen Rezepten angerührt, um damit die Farbigkeit der Wand- und Deckenoberflächen aufzufrischen. Die Fresken wurden zudem gereinigt und teilweise ausgebessert, Stuck und Putzoberflächen in einem gedämpften Weißton gestrichen.

Größere Veränderungen gab es im Kirchenraum, wobei Denkmalschutz und Kirchengeschichte gleichermaßen berücksichtigt werden mussten. Das gilt sowohl für die Erweiterung der Heizung, als auch die Anpassung der Räume an die liturgischen Abläufe. Im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils sollten Priester und Gemeinde bei den Gottesdiensten näher zueinanderrücken. Eine vollständige Umsetzung des Communiomodells, bei dem die Bestuhlung für die Gemeinde im Oval um den Altar erfolgt, konnte nicht realisiert werden. Denn die Kirchenbänke mit ihren historischen Schnitzereien sollten im Gotteshaus verbleiben. Doch dafür gibt es einen neuen Altarraum, der näher an die Kirchenbänke und damit die Gemeinde gerückt ist. Mit seiner runden Form reagiert er auf die Gegebenheiten des Raums, insbesondere die beiden Seitenaltäre rechts und links. Der helle Fußboden aus slowenischem Kalkstein hebt sich vom übrigen Bodenbelag in der Farbe und durch das Verlegemuster ab.

Der neue, frei stehende Altar ermöglicht es dem Priester, sich bei der Eucharistiefeier der Gemeinde zuzuwenden und nimmt damit ein wesentliches Element eines Volksaltars auf. Auch wurde er weit vorne aufgestellt und so in die Nähe der Gemeinde gerückt. Wie die gesamte Gestaltung geht er auf einen Entwurf von Werner Feiersinger zurück. Kunstinteressierte wie Gläubige werden neben dem aufgefrischten Alten damit auch einiges Neues zu bestaunen haben.

www.treberspurg.com

Fotos: 

Treberspurg & Partner Architekten

(Erschienen in CUBE Wien 01|23)

 

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