Puristische Wohnlichkeit
Einfamilienhaus präsentiert sich als monolithische Gebäudeskulptur
Für ihr neues Domizil hatte sich die dreiköpfige Familie ein bebautes Grundstück ausgesucht, das sich inmitten einer von Einfamilienhäusern geprägten Siedlung unmittelbar an einem Weinbaugebiet befindet. Nach Abriss des bestehenden Einfamilienhauses sollte hier, unter Leitung von Frank Architekten, ein zweigeschossiges Gebäude in einer modernen, zeitlosen Architektursprache entstehen. Eine geometrische Gebäudeskulptur, die sich von der Volumetrie ins Umfeld einfügt, sich jedoch bewusst von der umliegenden, eher konservativ gehaltenen, Bebauung in Form und Gestalt abhebt. Diese Wünsche und das von der Bauherrschaft festgesetzte Baubudget führten zu einer kompakten und klar strukturierten Grundrissgestaltung. „Leitgedanke in der Planungsphase war die Konzentration auf das Wesentliche sowie die grundsätzliche Zielsetzung, das bestmögliche Ergebnis auf Basis der Gegebenheiten zu erreichen“, erklärt Arion Frank, Inhaber des Büros Frank Architekten.
Nach einer Planungs- und Erbauungsphase von 1 ½ Jahren ergeben die zwei Wohnebenen heute ein wohlgeordnetes Architekturensemble. So befindet sich auf der Eingangs- beziehungsweise Gartenebene das Wohnzimmer mit Essbereich, an den sich die offen gestaltete Küche und das Arbeitszimmer anschließen.
Eine Besonderheit liegt darin, dass von sämtlichen Räumen im Erdgeschoss der Austritt auf großzügige Terrassenflächen in den Garten möglich ist. Im Obergeschoss wurden Elternschlafzimmer, Bad, Kinderzimmer und Gästezimmer realisiert.
Das gesamte Innenraumkonzept ist durch eine durchgängig wertige Ausgestaltung geprägt, wobei Sichtbeton und dunkle keramische Bodenflächen dominieren. Als charakteristisches Merkmal und dominierendes Element im Wohnraum stellten die Architekten eine zentrale Sichtbetonwand ein, die das Erdgeschoss mit dem Obergeschoss verbindet. Durch diese offene Verbindung wird eine spannungsvolle Raumanordnung generiert, die zusätzlich durch eine großzügige, geradläufige Sichtbeton-Faltwerktreppe betont wird. Als Pendant hierzu wurden die konstruktiven Stützen im Wohnraum ebenfalls in Sichtbetonqualität hergestellt. Sämtliche Decken- und alle weiteren Wandflächen sind in glatt gespachtelter, weiß beschichteter Oberflächenqualität ausgeführt, was einen puristischen Effekt erzielt und dem Anspruch auf ein modernes Haus gerecht wird. Um diesen klaren Raumeindruck nicht zu stören, verzichteten die Bauherren bewusst auf weitere Einbauten.
Die Materialien, die gewählt wurden, sollten ein langfristig konstantes Erscheinungsbild im Innen- als auch Außenbereich gewährleisten. Sichtbare und fühlbare Qualität mit puristischer Wohnlichkeit von innen nach außen war gewünscht. Dabei wurde die Farbigkeit der Materialen so gewählt, dass helle, angenehm wohnliche Räume für seine Bewohner erzeugt werden. „Das Gespür für Materialien und ein sensibler Umgang mit dem zu entwickelnden Detail waren die Voraussetzungen für die Gestaltung dieses Einfamilienhauses“, so der Architekt.
In seinem äußeren Erscheinungsbild besticht das Gebäude vor allem durch das zurückversetzte Sockelgeschoss und den Kontrast in Farbe und Materialität, welcher die Kubatur des Gebäudes sowie seine Geschossigkeit zusätzlich betont. Dabei wurde das Gartengeschoss, das als formaler Kontrapunkt zum dunklen Baukörpervolumen des Obergeschosses fungiert, in einer Wärmedämmverbund-Putzfassade mit einer feinen Struktur ausgeführt. Was die Signifikanz des Einfamilienhaus ebenfalls zum Ausdruck bringt, ist das Wechselspiel von Fensterelementen und großflächigen, geschlossenen Fassadenflächen. Dank der großzügigen Verglasung kann das Landschaftsbild in Szene gesetzt werden. Innen- und Außenraum treten in einen fließenden Dialog und verschmelzen räumlich miteinander.
Um eine optische Verbindung zwischen oberem und unterem Geschoss herzustellen, hat der Architekt die Oberflächenfarbe der folierten Kunststofffenster der dunklen Fassadenfarbe angeglichen. An sämtlichen bodentiefen Fensterflächen, welche einen Austritt auf der Südfassadenseite nach außen ermöglichen, wurden Horizontalschiebefensteranlagen eingebaut. Aluminium-Raffstoreanlagen sind im hochgefahrenen Zustand unsichtbar in der Fassade integriert und lassen sich schnell herunterfahren, um die Räume zu verdunkeln und unerwünschte Einblicke zu verhindern.
www.frank-architekten.de
Architekten:
Frank Architekten
www.frank-architekten.de
Fotos:
Zooey Braun
www.zooey-braun.de
Schlosser:
Stahl- und Metallbau Pflüger
www.schlosserei-pflueger.de
Estricharbeiten:
Fussboden Haag
www.fussboden-haag.de
Elekrtoinstallation:
Bernd Niebauer
Elektroinstallationen
Sanitärinstallation:
Sanitär Greiner GbR
Sanitärtechnik Bauflaschnerei
Innenputzarbeiten, Malerarbeiten:
Fa. Böhringer
www.boehringergmbh.com
Fensterbau, Sonnenschutz, Türanlage:
Fenster Mack
www.fenstermack.de
Aussenanlagen:
Fa. Simons
Fliesen- und Plattenarbeiten:
Schief
www.schief-fliesen.de
Parkett:
Otto Obermüller
www.schreinerei-obermueller.de