Bewegtes Spiel
Elegante und großzügig verglaste Sporthalle interagiert mit attraktiven Außenbereichen und viel Grün
Schon von Weitem fällt das schlichte und elegante kubische Gebäude ins Auge. Mit einer Fassade aus perforiertem, feingliedrigem Trapezblech und umlaufenden Fensterbändern bildet die neue Sporthalle der Thoma Lay Buchler Architektenpartnerschaft den Auftakt zur Sportanlage. Die Halle schließt unmittelbar an die Außenspielfelder und den neuen, am Spielfeld entlanglaufenden „Sportlerboulevard“ an. Er verbindet die Halle u. a. mit den seitlichen Tribünen und dem angrenzenden Hof einer Schule. Vom Parkplatz mit alten und neuen Bäumen führt der Weg zum Haupteingang der Zweifachhalle über das „Sportlerforum“, einen als Treffpunkt angelegten Vorplatz. Breit angelegte Sitzstufen aus Beton laden zum Verweilen ein und der Baum, der in die holzverkleidete Sitzinsel integriert wurde, spendet an sonnigen Tagen Schatten. Beim Betreten der Sporthalle über den überdachten Eingangsbereich gelangt man in das bis ins Obergeschoss offene Foyer. Dieses verfügt über Wände aus Sichtbeton, die dem hohen Raum einen robusten und lebendigen Charakter verleihen. Auf der einen Seite ermöglicht eine Glastür den Blick in die Sporthalle, auf der anderen Seite gelangt man in den verglasten Flurbereich. Durch die großen, bündig gesetzten Fensterflächen weitet sich der Blick auf die Außensportfelder. Sitzbänke im Innen- und Außenbereich bieten Platz zum Zuschauen oder Warten. Wie im gesamten Halleninneren kontrastieren hier wenige, ausgewählte Materialen: helles Fichtenholz, anthrazitfarbener Gussasphalt sowie der Beton der Wände und Treppen. Sichtbares, klar strukturiertes Tragwerk aus Leimholzbindern erzeugt, zusammen mit der abgehängten Decke, den integrierten Lichtleisten und der Wandverkleidung aus schmalen Fichtenholz-Lamellen, eine ruhige Raumatmosphäre und -akustik in der dreifach teilbaren Halle. Fensterbänder am oberen Hallenrand und nach Osten ausgerichtete Oberlichter verbinden den Innenraum mit der durchgrünten Umgebung. Die sich bei Wind bewegenden Baumwipfel lassen ein schönes Licht- und Schattenspiel im Innenraum entstehen, das auch durch die temperatur- und windgesteuerten Markisen sichtbar ist. Oberhalb der Hallenfläche verläuft ein schmaler Flur, der als kleine Tribüne genutzt werden kann und flexibel teilbare Umkleide- sowie Sonderräume erschließt. Neben verschiedenen Wärmeschutzmaßnahmen wurde eine zentrale Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung installiert. Diese liegt versteckt in einem abgesenkten Dachbereich und wurde bündig mit der Oberkante durch Photovoltaikmodule ergänzt. Beides ist aus der Umgebung nicht sichtbar, sodass die schlichte, kubische Anmutung der Sporthalle erhalten bleibt.
www.thoma-lay-buchler.de
Fotos:
Simon Sommer
www.simon-sommer.de
(Erschienen in CUBE Stuttgart 03|23)