Auf historischem Boden
Der Silberkuhlsturm vervollständigt das Essener Grugacarree
Im Essener Grugacarree findet man eine der dichtesten Ansammlungen von Konzernzentralen in Deutschland. Die letzte Baulücke füllt der Silberkuhlsturm, der die Firmenzentrale des Energiedienstleisters ista beherbergt. Der sechsstöckige Gebäudekomplex wurde vom Projektentwicklungsunternehmen Kölbl Kruse geplant und vom Hamburger Architekturbüro BAID Borchardt Architektur Interior Design entworfen.
Namensgeber für den Neubau sind die Ruinen eines Baudenkmals, die sich auf dem Areal in Rüttenscheid befinden: Die Fundamente des Silberkuhlsturms aus der Zeit des Silberbergbaus. Vermutlich wurden hier aus der in der Nachbarschaft befindlichen Silberkuhle geförderte Erze gelagert und bewacht. Heute arbeiten etwa 500 Mitarbeiter in der neuen, knapp 12.000 m² großen Firmenzentrale, von der aus die Geschäfte des Energiedienstleisters in weltweit 24 Ländern gesteuert werden. Innovation und Stärke auf der Grundlage eines starken historischen Fundaments – das sollte auch die Architektur des Gebäudes widerspiegeln. Auffällige, mäandrierende Bänder bestimmen die umlaufende Fassade, lockern das ansonsten strenge Raster auf und binden die ungewöhnlich angeordneten Baukörper, die einen geschützten Innenhof bilden. Zwei portalartige Hochpunkte markieren dessen Öffnung zum benachbarten Park und leiten in das Ensemble.
Im Inneren schließt sich unmittelbar nach dem Foyer der zentrale Konferenzbereich mit unterschiedlich großen und flexibel zu gruppierenden Besprechungsräumen an. Das Betriebsrestaurant befindet sich ebenfalls im Erdgeschoss. Im Untergeschoss sind Kfz-Parkplätze und der überwiegende Teil der Haustechnik untergebracht, wodurch eine deutliche Reduzierung an technischen Dachaufbauten erzielt werden konnte. Die Obergeschosse dienen ausschließlich der Büronutzung. Die Riegel bestehen aus Zweibund- und Dreibundstrukturen, die alle Varianten der Bürolandschaft, vom Einzelbüro über Kombibüros bis hin zu Openspace-Bereichen, zulassen. Bei der Planung wurde auf eine flexible Umnutzung Wert gelegt. Ein Regelgeschoss lässt sich in drei Mietbereiche unterteilen, die jeweils mit allen Serviceeinrichtungen ausgestattet sind. An zentraler Position befindet sich jeweils ein großzügiger Aufenthaltsbereich inklusive Teeküche. Dem Gebäude wurde aufgrund seiner hervorragenden Ökobilanz und der Einhaltung der entsprechenden Zielwerte das DGNB Gold-Zertifikat zugesprochen.
www.koelbl-kruse.de
www.baid.de
Fotos:
krischerfotografie
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