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„Skintelligence“ trifft Bauintelligenz

Smartes Produktions- und Bürogebäude einer Kosmetikfirma

Blendet man die benachbarten Industriegebäude aus, steht das neue Gebäude einer Kosmetikfirma in... mehr

Blendet man die benachbarten Industriegebäude aus, steht das neue Gebäude einer Kosmetikfirma in Sauerlach mitten auf der Wiese unweit eines kleinen Wäldchens. Es hebt sich positiv von seiner Umgebung ab, ist vornehm und elegant und hat nichts von einer robusten Industriearchitektur. Von der rückwärtigen Terrasse für die Mitarbeiter auf der Ostseite hat man tatsächlich einen Blick in die freie Natur. Zur Straße hin befindet sich die Anfahrtszone für den Lieferverkehr und auf der südlichen Schmalseite des rechteckigen Baukörpers liegt die Auffahrt und der Eingang sowie die Abfahrt in die Tiefgarage.

Der Neubau stammt aus der Entwurfswerkstatt der Münchner Architekten Landau-Kindelbacher. Sie gewannen den Wettbewerb, weil es ihnen gelang, alle Erfordernisse der expandierenden Kosmetikfirma „Reviderm“ unter einem Dach unterzubringen und zudem ein optisch ansprechendes Gebäude zu entwerfen, das mit seiner schlichten Eleganz auch das Image der Firma repräsentiert. Die Anforderung an das Raumprogramm umfasste folgende Funktionen: Produktion, Lager, Forschung, Schulung, Büroflächen und Gastronomie. Die Gestaltung der Fassade besteht aus eigens angefertigten, plastischen Fassadenelementen, die das „cleane“ Erscheinungsbild der Kosmetikmarke repräsentieren. Als Material wurde eine Betonmischung aus gesäuertem und hydrophobiertem Weißzement gewählt, die leicht und luftig wirkt. Zum Einsatz kamen dreidimensional geformte sogenannte Sandwichelemente, bestehend aus einem tragenden Stahlbetonelement, einer Dämmschicht und der Wetterschale, die vorgefertigt und vor Ort montiert wurden. Durch ihre schräg auskragende Form erzeugen sie je nach Sonneneinstrahlung andere Lichteffekte im Innern. Die schlanken hohen Fenster verleihen dem Baukörper einen dynamischen „Look“.

Im Innern empfängt ein großzügiges repräsentatives Foyer mit großem Empfangstresen den Besucher. Das Gebäude ist funktional in zwei Bereiche aufgeteilt. Die nördliche Gebäudehälfte dient der Produktion und Lagerung der Artikel. Der andere Teil der Verwaltung, Forschung und der hauseigenen Gastronomie. Beide Hälften sind durch zwei bepflanzte Innenhöfe verbunden, die auch der zusätzlichen Belichtung des Innern dienen. Die Gebäudehülle umschließt die verschiedenen Funktionen zu einem einheitlichen äußeren Erscheinungsbild. Um den verschiedenen Nutzungen gerecht zu werden, haben die Räume unterschiedliche Größen und Höhen und sind über drei Stockwerke verteilt. Die Firma legt großen Wert auf Transparenz, sodass auch die Produktions- sowie die Forschungsräume einsehbar sind. Die Energieversorgung orientiert sich an der EnEV, die hier sogar noch um 20 Prozent unterschritten wurde: Die Wärme- und Stromversorgung erfolgt durch Biomasse und Fernwärme der nahe gelegenen Geothermieanlage Sauerlach. Darüber hinaus ist das Gebäude mit einer hochisolierenden Wärmedämmung sowie einem außenliegenden, beweglichen Sonnenschutz ausgestattet.

www.landaukindelbacher.de

Fotos:

Werner Huthmacher
www.werner-huthmacher.de

(Erschienen in CUBE München 02|19)

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