SCHIFF AHOI IM TUCHERPARK
Tivoli Garden und Tivoli Office am Eisbach
An einem der schönsten Orte Münchens, am Rand des Englischen Gartens, lag der Stadtteil Tivoli. Nach ihm wurde auch die alte Kunstmühle aus dem Jahr 1808 – die bis 1969 hier stand – benannt. Heute stehen hier das Hilton und das Verwaltungsgebäude der HypoVereinsbank. Das Areal der Bank, welches nach den Entwürfen von Sep Ruf entstand, steht heute unter Ensembleschutz. Benannt nach einem Vorstand der Bank namens Hans Christoph Freiherr von Tucher, heißt das Gelände heute Tucherpark.
Bereits 2006 hatten Hild und K eine schwierige Umnutzung zu realisieren – aufgrund der enormen Raumtiefen des Bestandsgebäudes. Deshalb wurde die Genehmigung zum Abriss eingeholt – das Gebäude war keines der Sep-Ruf-Häuser. In engster Abstimmung mit dem Denkmalschutz entwickelten Hild und K eine Architektur, die sich als Hommage an den Standort verstehen lässt und sich harmonisch in den Kontext einfügt. Im Auftrag von Hochtief entstanden zwei im rechten Winkel zueinander stehende Neubauten – ein „Tivoli Garden“ und ein „Tivoli Office“. Sie sind durch zwei Dachgärten miteinander verbunden. Der Neubau des Wohnhauses orientiert sich an der Kubatur des ehemaligen Bestandsgebäudes. Erst kürzlich wurde der Neubau am Eisbach fertiggestellt. Mit seiner pagodenhaft-getreppten Form gleicht er einem Ozeandampfer. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die umlaufenden, gegeneinander versetzten großzügigen Terrassenbalkone, die mit ihrer „Reling“ mit horizontalen schmalen Metallstangen stark an ein Schiffsdeck erinnern. Auch die horizontale Schichtung des Stahlbetonskelettbaus lehnt sich optisch an die Bestandsgebäude von Sep Ruf an. Die klare Gliederung und ihr filigranes Erscheinungsbild geben dem Gebäude etwas Elegantes. Bodentiefe Fenster, mit Fichtenholzrahmen und farblich abgestimmten Jalousien, schaffen einen fließenden Übergang von außen nach innen.
Das Gebäude umfasst 29 Eigentumswohnungen für gehobene Ansprüche mit zwischen zwei und fünf Zimmern in Größen von 92 bis 399 m². Alle sind mit im Schiffsverband verlegten Holzböden ausgestattet. Die Bäder sind mit Naturstein gefliest – aus Muschelkalk die Böden und gelber und grauer Jura an den Wänden. Soweit gewünscht haben die Wohnungen offene Grundrisse.
Das Bürogebäude ist nüchterner und ohne umlaufende Balkone gestaltet, verfügt aber ebenso wie das Wohnhaus über sieben Geschosse und eine gemeinsame Tiefgarage. Die beiden Gebäude wurden bereits mehrfach ausgezeichnet – mit dem DGNB Zertifikat in Silber für ihre Nachhaltigkeit und vom BFW Landesverband Bayern e. V. und dem Deutschen Werkbund für hohe Qualität im Wohnungsbau.
www.hochtief.de
www.hildundk.de
Architekten:
Hild und K Architektur
www.hildundk.de