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Robustes Denkmal runderneuert

Ein Mehrfamilienwohnhaus in Nordschwabing wurde komplettsaniert

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Zwillingshäusern, die wir auf Seite 13 vorstellen, steht... mehr
In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Zwillingshäusern, die wir auf Seite 13 vorstellen, steht ein denkmalgeschütztes, eher bescheiden wirkendes Mehrfamilienhaus, das 1911 von dem berühmten Architekten Richard Schachner errichtet wurde. Schachner hat in den Jahren 1903 bis 1916 das benachbarte Schwabinger Krankenhaus erbaut. Das zugehörige Haus in der Isoldenstraße bewohnten Arbeiter des Kessel- und Maschinenhauses, das sich nach wie vor in Betrieb befindet. Der damaligen Baukultur entsprechend, ist selbst dieses „einfache“ Haus großzügig und qualitätvoll gestaltet: es gibt wohlproportionierte Räumlichkeiten mit Kastenfenstern und innenliegenden Loggien. Leicht neobarocke Stilelemente verzieren die Fassade des schlichten kubischen Baukörpers mit Walmdach.

Eine Komplettsanierug des Gebäudes stand dringend an, und das Büro 4architekten hat sich mit dieser Aufgabe achtvoll und den denkmalschützerischen Auflagen entsprechend befasst. Die ursprünglich sechs bestehenden Geschosswohnungen auf drei Stockwerken wurden um zwei Dachwohnungen ergänzt, deren Wohnräume zweigeschossig sind, die Dachbalken als Raumskulptur sichtbar. An der südlichen Schmalseite des Hauses wurden Anbaubalkone angebracht, die mit Milchglasscheiben verkleidet sind. Die Wohnungen wurden zwar modernisiert, aber es wurde großen Wert darauf gelegt, die originale Ausstattung zu erhalten: Die Kastenfenster mit ihren Klappläden, den ausgeklügelten Öffnungsmechanismen und natürlich auch die alten Fenster- und Türgriffe. Das Dach erhielt erneuerte Gauben, neue Dachflächenfenster wurde eingefügt. Das Treppenhaus musste renoviert werden, die Fassade wurde saniert, Putz ausgebessert und mit neuem Anstrich versehen. Für den Einbau einer modernen Heizung durften die Außenwände und die bestehenden Unterzüge, die mit den Decken verschmelzen, nicht geschlitzt werden. Die Heizleitungen verlaufen unter den Sockelleisten. Alle Decken wurden brandschutz- und schallschutztechnisch ertüchtigt, ebenso die Wohnungstrennwände.

Das Wohngebäude ist aus tragenden Vollziegel-Außenwänden und einer ebenfalls tragenden Mittelwand aufgemauert. Die Konstruktion der Decken sind für die damalige Zeit sehr fortschrittliche „Kahn-Eisen-Decken“. Der neue Glanz der einstigen Dienstwohnungen kommt nun wieder städtischen Angestellten der Stadtwerke zugute.

www.4architekten.de
Architekten: 4architekten www.4architekten.de Fotos: Jens Schnabel www.jgschnabel.com... mehr

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Fotos:

Jens Schnabel
www.jgschnabel.com