Naturnahes Wohnen in der Stadt
Ein Ensemble aus drei Villen in Grünwald
Auf einem parkähnlichen Grundstück in Grünwald entstanden drei baugleiche bungalow-artige Einfamilienhäuser, ein größeres mit 267 m² und zwei kleinere mit je 216 m². Die Bauherrin hatte einen eingeladenen, nicht anonymen Wettbewerb ausgeschrieben – eine Vorgehensweise die unüblich ist bei einem privaten Bauvorhaben. Lynx Architekten, München, gingen aus dem Wettbewerb, der mit sechs Teams hochkarätig besetzt war, als Sieger hervor. Ihr Entwurf vermochte das geforderte Raumprogramm auf kluge und optisch sehr ansprechende Weise umzusetzen. Auf dem Areal befindet sich erhaltenswerter Baumbestand. Die Architekten machten sich dies als zentralen Entwurfsgedanken zunutze. Nun gruppiert sich das Dreier-Ensemble um einen großen Laubbaum, die kleineren orientieren sich nach Westen, das große nach Süden.
Der Anspruch der Architekten war, folgende Grundideen bei ihrer Entwurfsarbeit zu berücksichtigen: Individualität, Identifikation, Wertigkeit, nachhaltiges Design und Naturbezug. Das Ergebnis sind nun diese drei Häuser, deren Grundprinzip auf einem Stapelsystem basiert. Quader von unterschiedlicher Größe wurden übereinander gestaffelt und auf diese Weise ergaben sich verschiedene und versetzte Grundrisse und Höhen, die die Häuser zudem leicht und schwebend wirken lassen. In den Innenräumen wurde ausschließlich Holz, weiße Oberflächen und Naturstein als Bodenbelag im Erdgeschoss eingesetzt.
Das Grundstück ist 3.500 m² groß. Es grenzt vorn an die Gabriel-von-Seidl-Straße und hinten stößt es an den Grünwalder Forst. Die Stahlbetonbauweise der Villen ist wirtschaftlich günstig und ermöglichte den Einbau der raumhohen, bündigen Fensterflächen. Der Blick in den Landschaftsgarten war mit einer der Grundgedanken des Entwurfs. Nach jeder Himmelsrichtung gibt es großzügige Fensterflächen oder Terrassen. Architektin Susanne Muhr erläutert das Bauprinzip am Modell: „Uns lag daran, dass das Ensemble in diesem Park flach und organisch zu liegen kommt und quasi in diesem Grundstück aufgeht.“
Alle drei Villen sind an Familien mit Kindern vermietet. In der größeren gibt es im Untergeschoss noch zusätzlich eine Au-Pair-Einliegerwohnung. Die verschiedenen Nutzungsbereiche sind fein säuberlich voneinander getrennt, neben den gemeinschaftlichen Räumen wie dem klassischen Wohnzimmer gibt es private Rückzugsmöglichkeiten. Nach Nordwesten fällt das Grundstück ab. Die Höhenlage der Häuser folgt der Fallrichtung und „Splitlevels“ greifen dieses Thema auf. So werden auch unterschiedliche Raumhöhen erreicht, der Wohnbereich beispielsweise ist etwas abgesenkt und erhält so eine Raumhöhe von 3 m. Durch einen terrassierten Tiefhof gelangt auch genügend Licht in das Souterrain.
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