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Auferstanden aus Ruinen

Die Metamorphose des Schusterbauerhofes in Alt-Riem

„Meine architektonische Konzeption geht von der Prämisse aus: Erhalt historischer Bausubstanz... mehr

„Meine architektonische Konzeption geht von der Prämisse aus: Erhalt historischer Bausubstanz bei gleichzeitiger räumlicher Innovation”, so Peter Haimerl, der Architekt des neu zum Leben erweckten Schusterbauerhofes im Zentrum von Alt-Riem im Münchner Osten. Kaum irgendwo anschaulicher als hier, ist dieses Streben eingelöst. Die neumodische Wortschöpfung „Künstlerarchitekt“, unter der man sich gemeinhin wenig vorstellen kann, könnte hier zutreffend sein: Wer Haimerls Bauten sieht, versteht plötzlich, was das sein könnte – ein Künstlerarchitekt. Nicht nur beim hier beschriebenen Objekt, sondern auch schon früher hat er ungewöhnliche Orte geschaffen, wie etwa mit seinem Konzertsaal im Dorf Blaibach im Bayerischen Wald.

Ein architektonischer Freigeist zu sein genügt nicht, um solche Capricen zu wagen – es gehört schon auch ein mutiger Bauherr dazu, der dies möglich macht. Und der fand sich in beiden Fällen im Begründer des Immobilienunternehmens Euroboden, Stefan Höglmaier, der mit seinen 41 Lebensjahren schon einiges an Baukultur gefördert hat.

Nun also der Schusterbauerhof, Riem, Stockerweg 11: Ein sehr hinfälliges, unter Denkmalschutz stehendes Anwesen, gebaut etwa um 1790, stand zum Verkauf. Stefan Höglmaier war sofort Feuer und Flamme, erwarb das Anwesen und beauftragte Peter Haimerl mit der Aufgabe, aus dieser Ruine ein bewohnbares Haus für höchste Ansprüche zu machen. Anfang Oktober dieses Jahres war es so weit: Das Publikum war am Erntedank-Sonntag geladen, sich das vollendete Werk anzusehen. Von aussen wirkt zunächst alles ganz harmlos, als hätte kaum eine Veränderung stattgefunden. Doch ein zweiter Blick enthüllt das raffinierte Konzept, das hinter dieser Sanierung und Umgestaltung steckt: Die linke Hälfte des Gebäudes, das einstige Wohnhaus, ist, was die Räumlichkeiten angeht, weitgehend so erhalten, wie es einmal war. Besonderer Wert wurde hier auf den Erhalt historischer Spuren, zum Beispiel geschnitzter Türstöcke, alter Böden oder Wände gelegt, sodass sich tatsächlich das Gefühl einstellt, mehr als zwei Jahrhunderte zurückversetzt zu sein.

Ganz anders die rechte Hälfte, der ehemalige Stadl. Ohne Raumvorstellungsvermögen ist man hier verloren: Haimerl und Höglmaier schoben einen Betonquader in den Bestand hinein, der noch dazu um 45 Grad gekippt auf einer Spitze steht. Oberhalb und unterhalb des Quaders entstehen Wohn- und Lufträume, wie man sie sich nie hätte vorstellen können. Historische Relikte und hochmoderne Einbauten, ein luxuriöses Bad, oder ein Wohnraum mit offenem Kamin, ein winziges Haus im Haus als Kinderzimmer, die einen in Staunen versetzen, wechseln einander ab.

Sehr schön ist auch die neu geschaffene Aufenthaltsfläche vor dem Haus: Ein großer Tisch mit Bänken, der integriert ist in eine Art modernen Schober, dessen Dach cabrioartig zu öffnen und zu schliessen ist. Das könnte ein Begegnungsplatz für die Bewohner mit den Nachbarn werden. Leider ist das alles kein Museum, sondern ein veritables Wohnhaus, in dem zwei Parteien aufs Feinste wohnen werden.

www.peterhaimerl.com
www.euroboden.de

Architekten: Peter Haimerl Architekten www.peterhaimerl.com Euroboden www.euroboden.de... mehr

Architekten:

Peter Haimerl Architekten
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Euroboden
www.euroboden.de

Fotos:

Edward Beierle

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