Skybox und Wolke
Der DEG-Hauptsitz wurde zu einem effizienten City-Campus erweitert und umgebaut
Direkt gegenüber ihrem Hauptsitz hat die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft DEG in der Agrippastraße einen Erweiterungsbau erhalten, der auf ca. 5.000 m² Platz für rund 120 Mitarbeiter bietet. Oberirdisch durch die Straße getrennt, sind Hauptsitz und Erweiterungsbau unterirdisch mit einer Passage verbunden und bilden nun einen kleinen Firmencampus inmitten der Kölner Innenstadt. In dem mit Kunstlicht inszenierten Durchgang befinden sich zudem Vitrinen, in denen während der Bauphase aufgefundene und aufwendig gehobene römische Mauerstücke präsentiert werden. Die Kubatur des transparenten Neubaus von slapa oberholz pszczulny | sop architekten bildet einen Kontrast zur strengen Form des Bestandsgebäudes.
Das lichtdurchflutete, fünfgeschossige Eckgebäude zeichnet sich durch eine aufgelockerte Fassade mit spannungsvollen Vor- und Rücksprüngen aus, die wie selbstverständlich eine Eingangsgeste für den Neubau entstehen lassen. Die Glas-Metall-Fassade bildet zugleich eine optische Verbindung zum Nachbarbestand. Außerdem orientiert sich der Neubau an der angrenzenden, städtebaulichen Struktur. So nimmt etwas die gläserne „Skybox“, die oberhalb des vierten Obergeschosses ca. 200 m² Bürofläche umgeben von begrünter Dachfläche umfasst, die Höhe des gegenüberliegenden Bestandsgebäudes auf.
Eine besondere Betonung der Gemeinsamkeiten beider Gebäude zeigt sich im Inneren: Sowohl die Atriumfläche, als auch die Kernstrukturen und Treppenverbindungen zitieren klar die architektonischen Ideen des Haupthauses. Flexibel aufteilbare Büroflächen ermöglichen dabei neben Open-Space-Zonen auch die Umsetzung von Einzel- oder Kombibüros. Die Aufteilung in zwei autarke Mietbereiche mit effizient organisierten WC- und Technikbereichen bieten darüber hinaus eine unkomplizierte langfristige Erweiterungsoption in südlicher Richtung.
Auch im Bestandsgebäude – 2008 ebenfalls von sop architekten realisiert – wurden Umbau- und Ergänzungsmaßnahmen durchgeführt. Um den Konferenzbereich zu erweitern, ohne in die architektonische Qualität des Bestandes einzugreifen, entwarfen die Architekten eine optisch schwebende Konferenzbox. Die sogenannte „Wolke“ ist ein von eingerückten V-Stützen getragener, zwei Etagen hoher Konferenzraum, der als skulpturaler Körper in das lichtdurchflutete, 25 m hohe Atrium hineinragt. Durch die rautenförmigen, zu öffnenden Außenlamellen kann der teilbare Innenraum stufenweise abgedunkelt werden. Je nach Öffnungsgrad verändert sich die Optik der Box und damit auch die Anmutung des zentralen Atriums. Darunter befindet sich eine als Cafeteria genutzte Aufenthaltszone, die durch ihre transparenten Schiebeelemente den Schwebecharakter des Wolkenkörpers optisch noch weiter erhöht.
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Fotos:
B+E Fotografie
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Constantin Meyer
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