Mit Sinn fürs Detail
Bauherren kreierten Villa am See weitgehend selbst
Mit dem Grundstück direkt am See hatten die Bauherren den Traumgrund für ihren „Heimathafen“ gefunden. Für ihr künftiges Domizil schwebte ihnen eine moderne Gebäudehülle à la Richard Meyer vor, die zugleich an ein Schiff erinnert. Entstanden ist ein einzigartiges Gebäude mit umlaufenden „Decks“, die jederzeit den Blick in den Wald und auf den See frei geben.
Viel Weiß, eine strenge Geometrie und lichtdurchflutete Innenräume prägen das Haus am See, das weitestgehend von den Bauherren selbst kreiert wurde. Das mit der Entwurfsplanung beauftragte Architekturbüro Fachwerk4 brachte die Vorstellungen der Bauherren zu Papier. Diese hatten bei ihren Planungen sowohl die Ästhetik als auch Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit im Blick. Für die Fassade zur Seeseite wählten sie Kalksandstein, der dauerhaft Feuchtigkeit aushält, ökologisch und zugleich geschmackvoll ist. Das gesamte Gebäude wurde mit Solar- und Photovoltaikanlagen ausgestattet und ist vollkommen autark. Sämtliche Fenster bestehen aus Aluminium, sind in gleicher Höhe und mit kaum sichtbarem Rahmen eingebaut. Alle Zugänge sind flächenbündig von innen nach außen ausgeführt, was durch übergroße Rinnenkonstruktion und Gefälledämmung möglich wurde. Für ein angenehmes, großzügiges Wohngefühl wünschten sich die Bauherren 3,30 m hohe Decken und eine stützenfreie Konstruktion trotz Spannweiten von 19 x 13 m. Dies wurde durch Unterzüge und eine gebogene Deckenkonstruktion gelöst. Die Bauherren investierten viel ins Detail: Die weißen Wände sind perfekt vollständig glatt geputzt, fast im gesamten Haus findet sich Parkett als Sonderanfertigung, um die hohen Vollholztüren läuft eine Schattenfuge aus Edelstahl und die Lichtarchitektur beschreibt in jedem Raum Szenarien, die diesen gesondert unterstreichen. Selbst der Platz für 20 m langen Außenpool wurde ganz bewusst so gewählt, dass er die Architektur unterstreicht: Das Wasser spiegelt sich im Deckenbereich des Erdgeschosses und im ersten Obergeschoss wider. Der wichtigste Lebensraum im Inneren des Hauses ist die offene bulthaup-Küche im Erdgeschoss mit einer großen Kochinsel. Die Planung und Umsetzung erfolgte durch Vianden Küchen-Kultur. Ebenfalls im Erdgeschoss verbindet ein von drei Seiten einsehbarer Gaskamin den Wohn- und Essbereich. Die innere Erschließung erfolgt über eine weiße Sichtbetonwand, in die konische Sichtbetonstufen eingeschoben wurden. Hierfür wurden im Werk eigens drei große Weißbetonelemente mit Treppenstufeneinlässen und Hohlräumen für die Lichtkonstruktion gegossen. Die Fertigung der Treppenstufen erfolgte gesondert. Im Masterbad wird das Duschen zum Erlebnis: Das begehbare Duschsystem bietet eine integrierte Dampfdusche mit Schwall- und Regendusche, Soft- und Punktstrahl, Licht und Musik. Auch hier dominieren helle, ausgewählte Materialien: weißer Corian, weiße kleine Marmorfliesen, „Budersand-Parkett“ (identisches Parkett wie in dem bekannten Hotel auf Sylt) und Armaturen aus gebürstetem, rechteckigem Edelstahl. Die Gästetoilette wurde bewusst als Gegenpol orientalisch mit einem Pennyfloor gestaltet. Ein Kamerasicherungssystem schützt vor ungebetenen Gästen. Auch die Gartengestaltung übernahmen die Bauherren. Dabei achteten sie bewusst auf eher weibliche, runde Linien, um einen Kontrapunkt zur Architektur des Hauses zu setzen.
www.allaboutinteriors.de
www.fachwerk4.de
Fotos:
Nicole Zimmermann
www.nicolezimmermann.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|18)
Architekten:
Fachwerk4 | Architekten BDA
www.fachwerk4.de
Heizung, Sanitär:
bad&heizung Wübbelt
www.wuebbeltgmbh.de
Holzeinbauten, Innentüren, Schattenfugen, Parkett, Schränke:
Tischlerei machArt
www.machart-tischlerei.de
Küche und Küchenplanung:
bulthaup am mediapark, Köln
Vianden Küchen-Kultur
www.vianden.bulthaup.de
Gartentor:
alm tor
www.alm-tor.de
Lichtplanung:
kunstlicht
www.kunstlicht.de
Dampfsauna:
baYou
www.bayou-bad.com
Elektro:
Elektro Wegner
Telefon: 0201-681003