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In Hammerbrook wird wieder gewohnt

Es herrscht Aufbruchstimmung in Hammerbrook. Nachdem der zwischen St. Georg und Hafencity... mehr

Es herrscht Aufbruchstimmung in Hammerbrook. Nachdem der zwischen St. Georg und Hafencity gelegene Stadtteil lange im Dornröschenschlaf lag und von vielen Hamburgern allenfalls mit der als wenig attraktiv empfundenen City Süd in Verbindung gebracht wurde, entsteht hier neues Leben. Es wird massiv gebaut, Hammerbrook mausert sich gerade zu einem der interessantesten Entwicklungsareale der Stadt. Während der Gründerzeit war das Marschengebiet trocken gelegt und großflächig spekulativ bebaut worden, große Mietskasernen vor allem für Arbeiter des nahen Hafens entstanden. Bis zum 2. Weltkrieg war Hammerbrook einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile – 60.000 Menschen lebten hier unter zumeist haarsträubenden hygienischen und räumlichen Bedingungen. Nicht umsonst hieß der Stadtteil im Volksmund Jammerbrook. Nach der nahezu vollständigen Zerstörung durch den Feuersturm 1943 wollte niemand mehr dort wohnen. Erst in den 1980er-Jahren kam Hammerbrook wieder ins Bewusstsein der Stadt, die dort – analog zur City Nord – ein weiteres Büroviertel zur Entlastung der Innenstadt errichtete.

Im Kontext der jüngsten Planungen für die wachsende Stadt Richtung Osten entlang Bille und Elbe wurden insbesondere die Wasserlagen entlang der Kanäle in Hammerbrook für Wohnungsbau vorgesehen. Nachdem bereits temporäres Wohnen in zahlreichen neuen Hotels und zwei größeren Studentenwohnheimen entstanden, folgen jetzt Wohngebäude mit grünen Innenhöfen. Ein bunter Mix aus Miet- und Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größen, öffentlich gefördert und freifinanziert, begünstigt eine lebendige Nachbarschaft. Eins dieser Projekte, Hammerleev genannt, besteht aus drei Gebäuden mit insgesamt 338 Wohnungen. Der langgestreckte, an den Enden abgewinkelte siebengeschossige Neubau von Thüs Farnschläder Architekten liegt direkt am Sonninkanal. Entsprechend guter Hamburger Tradition öffentlich zugänglicher Wasserkanten fand das Büro eine überzeugende Lösung für die Wahrung der Privatsphäre der Bewohner entlang des öffentlichen Weges am Kanal. Durch das erhöhte Erdgeschoss mit direkten Zugängen zu den einzelnen Wohnungen ergibt sich eine klar ablesbare Zonierung bei gleichzeitiger Adressausbildung. Der höher liegende grüne Innenhof ermöglicht ebenso eine entsprechende Abgrenzung ohne Zäune oder Gitter. Auch die Gestaltung der Außensitze der Wohnungen in den oberen Geschossen entlang des Kanals als Loggien erlaubt diese Privatheit. Die rote Vollklinkerfassade, die Anzahl der Geschosse und die zum Innenhof orientierte weiß verputzte Rückseite stehen in bester Hamburger Wohnungsbautradition der 1920er-Jahre – zeitgemäß, ortsgerecht und urban interpretiert.

www.tfarchitekten.de

Fotos:

Andrea Flak
www.andreaflak.de
Oliver Heissner
www.oliverheissner.de

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