Making Heimat
Flüchtlingsunterkünfte und Wohnungskrise in Deutschland in einer Ausstellung im DAM
Making Heimat. Germany, Arrival Country – so hieß der Beitrag, den das DAM für den Deutschen Pavillon auf der 15. Architekturbiennale in Venedig konzipierte und realisierte. Aktualisiert und erweitert wird er seit dem 3. März im Frankfurter Architekturmuseum. Die Ausstellung reagiert darauf, dass im Jahr 2015 die deutschen Grenzen für knapp 900.000 Flüchtlinge offengehalten wurden und fordert dazu auf, über Deutschland als offenes Einwanderungsland nachzudenken. In enger Zusammenarbeit mit dem Autor und Journalisten Doug Saunders wurden acht Thesen zur „Arrival City“ erarbeitet, die einen Perspektivwechsel auf Einwandererviertel anstreben. Bisher werden diese meist als Problemviertel bezeichnet. Dabei bieten sie ihren Bewohnern und Neuankömmlingen durchaus aber die wichtigsten Voraussetzungen einer gelungenen Ankunft und Integration. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt damit in der Betrachtung der Arrival City Offenbach: „Offenbach Is Almost All Right“. 58 Prozent der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund und 156 Nationalitäten leben hier friedlich miteinander. Bevor aus vielen der Flüchtlinge in Deutschland reguläre Einwanderer werden können, leben tausende von ihnen noch in Not- und Gemeinschaftsunterkünften. Die realisierten bzw. in Realisierung befindlichen Flüchtlingsbauten erhalten im DAM ein eigenes Ausstellungsgeschoss. Sieben außergewöhnliche Lösungen werden anhand von Gesprächen vor Ort und aktuellen Fotografien von Anja Weber näher beleuchtet. Sie beweisen, dass Architektur und Stadtplanung einen wesentlichen Beitrag zur Integration leisten können. Die Flüchtlings-situation und die Anforderungen an Ankunftsstadtviertel berühren sich aber auch mit der aktuellen Wohnungskrise in Deutschland. Aktuelle Wohnungsbauprojekte aus diversen deutschen Großstädten weisen den Weg in Richtung eines bezahlbaren Wohnens für alle.
Making Heimat. Germany, Arrival Country
Bis 10. September 2017
www.dam-online.de