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Hauptsache Leidenschaft!

Räume mit einer einheitlich wohnlichen und ästhetischen Atmosphäre gestalten

CUBE: Wie sind Sie zum Interior Design gekommen? Patrick Treutlein: Mein Weg begann zunächst... mehr
CUBE: Wie sind Sie zum Interior Design gekommen?

Patrick Treutlein: Mein Weg begann zunächst im traditionellen Handwerk in der Möbel- und Einrichtungsbranche. Meine Leidenschaft für das Design, insbesondere der Prozess von der Idee bis zur Fertigstellung, und die Raumgestaltung wurden dann so richtig im Verlauf meiner Ausbildung geweckt. 

Welche Art von Objekten oder Räumen gestalten Sie am liebsten?

Am liebsten widme ich mich dem gesamten Spektrum vom Badezimmer über Wohnräume bis hin zur Küche. In den letzten Jahren hat sich dann mehr und mehr eine Neugier für Räume mit Sonderfunktionen entwickelt, beispielsweise Barbereiche, Bibliotheken, Heimkinos.

Gibt es Gestaltungselemente, die Sie immer wieder einsetzen, um ein „Statement“ im Raum zu setzen bzw. dem Raum eine eigene „Patrick Treutlein-Note“ zu geben?

Klare Strukturen und Kontrastfarben gehören sicherlich zu meinem Markenzeichen. Wenn wir den Auftrag bekommen, eine Wohnung zu gestalten, dann lege ich größten Wert darauf, Materialien, Oberflächen, Farbtöne, Texturen in den Räumen fortzuführen und somit eine einheitliche wohnliche und ästhetische Atmosphäre zu schaffen.

Wie beschreiben Sie selbst Ihren Einrichtungsstil?

Mit zwei Worten gesagt: Klassisch, modern.

Gibt es Hersteller bzw. Markenpartner, mit denen Sie besonders gerne zusammenarbeiten?

Wir präferieren in jedem Fall unsere teils schon langjährigen italienischen Partner wie beispielsweise Flexform, Arclinea, Henge, Poliform; im Küchenbereich zählt dann noch der deutsche Hersteller Eggersmann dazu.

Was inspiriert Sie bei der Arbeit?

Die größten Inspirationsquellen sind für mich die bildende Kunst und die Kunstgeschichte. Im Laufe der Zeit habe ich zum Beispiel eine große Leidenschaft für die Stilelemente der Gründerzeit und des Art déco entwickelt, die ich auch in meinem eigenen Haus berücksichtigt habe. Aber auch bei meinen Kunden sorgen die Stilrichtungen der Zeit um 1900 und Anfang des 20. Jahrhunderts für Begeisterung. Merkmale wie klare geometrische Formen, Ornamente, auffällige Texturen und edle Materialien wirken auch heute noch modern und werden daher auch angesagt bleiben. 

Haben Sie ein Vorbild aus dem Bereich der Innenarchitektur, Architektur oder Kunst, an dem Sie sich orientieren?

Für mich ist der im vergangenen Jahr verstorbene französische Möbeldesigner, Architekt und Innenarchitekt Christian Liaigre eine wichtige Benchmark. Insbesondere faszinieren mich seine Räume, die er zurückhaltend mit hochwertigen, natürlichen Materialien gestaltet hat und die mit sich im Einklang sind.

Verantworten Sie jedes einzelne Projekt selbst? Wie funktioniert bei Ihnen die Arbeit im Team?

Aber ja, generell obliegt die Gesamtverantwortung sowohl bei mir als auch meinem Geschäftsführer Herrn Lessmann. Hinter den einzelnen Projekten steht zweifelsfrei das gesamte Planungsteam.

Lassen die Auftraggeber Ihnen freie Hand?

Hin und wieder bekommen wir von unseren Auftraggebern eine „Carte blanche“. Diese Vorgehensweise entspricht allerdings nicht der Regel. Üblicherweise haben wir eine genaue Abstimmung mit unseren Kunden und das ist auch gut so und wichtig.

Sie kreieren Wohnwelten für zunächst fremde Menschen. Wie binden Sie den Mensch in Ihre Arbeit und schließlich in sein Zuhause ein?

Voraussetzung einer guten Zusammenarbeit bedeutet für mich ein emphatisches Kundenverständnis und gewissenhafte Vorgespräche, die uns eine zielgerichtete Bearbeitung ermöglichen.

Ihre Projekte reichen heute weit über Ihre Heimat Meerbusch hinaus. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Die anfängliche Distanz zum Kunden in Vertrauen zu verwandeln.

Beschreiben Sie Ihre Vorgehensweise, wenn Sie ein neues Projekt beginnen! Skizzieren/zeichnen Sie? Benutzen Sie den Computer?

Die ersten Entwürfe entstehen bei mir immer von Hand. Nur so fange ich an, mich mit dem Projekt zu identifizieren und ihm Leben einzuhauchen. Danach wird die Ausarbeitung mit einem CAD-Programm verfeinert und technisch hinterlegt.

Welche Relevanz hat Kunst für Sie im Rahmen der Einrichtungsplanung?

Für mich persönlich gehören Kunstwerke aller Art schon lange zum Wohnen dazu. Das hat mich animiert, Kunst zunehmend als Teil unserer Planung mit anzubieten. Gewissermaßen vervollständigt Kunst unsere gestalterische Tätigkeit.

Was ist ausschlaggebend, um zukünftig in der Einrichtungsbranche erfolgreich zu sein?

Das permanente Hinterfragen der eigenen Arbeit mit dem ständigen Willen der Weiterentwicklung der Projekte. Dazu kommt eine ganzheitliche und persönliche Betreuung des Kunden. Das sind aus meiner Erfahrung die Eckpfeiler eines nachhaltigen Erfolgs.

Ist Interior Design ein erlernbares Handwerk oder kommt es hauptsächlich auf Talent an?

Handwerkliche und fachliche Fähigkeiten lassen sich mit Sicherheit erlernen. Für das eigene Fortkommen ist aus meiner Sicht aber hauptsächlich Leidenschaft die große Triebfeder.

Was würden Sie jungen Interior Designern raten?

Ich würde ihnen immer raten, den Fokus aufs Detail zu legen und nichts gegen die eigene Überzeugung zu entwerfen.

Was reizt Sie, in Zukunft noch zu gestalten?

Da ich überwiegend private Wohn- und Lebensräume gestalte, würde es mich reizen, ein Gebäude des öffentlichen Lebens, wie beispielsweise ein Museum oder eine Bank, zu gestalten.  

Herr Treutlein, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Elena Berkenkemper.


Fotos:

Annika Feuss
www.annikafeuss.com

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 01|21)

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