Gebaute Unternehmenskultur
Architektur als Spiegel der Firmenidentität
Bereits kurz nach der Fertigstellung eines Neubaus in Neuss wurde die Konzernzentrale des Bauherrn ANWR durch eine Fusion zweier Unternehmen in das hessische Mainhausen verlegt. Aufgrund der zügigen Zusammenlegung der Firmen Ariston und Nord-West-Ring ist der Rundbau ohne Realisierung des Innenausbaus abgeschlossen worden. Somit war lediglich ein durchgehender großer Raum mit Estrich und Grobinstallation für Elektro an der Decke vorhanden. Eine hervorragende Ausgangssituation für den Mietinteressenten ThyssenKrupp Encasa GmbH. Aus den ersten Gesprächen wurden schnell konkrete Pläne und so sollten in einer dreimonatigen Bauzeit bedürfnisorientierte neue Arbeits- und Büroräume für ca. 20 Mitarbeiter entstehen. Kennzeichnend für das Unternehmen sind dabei Klarheit und Transparenz, eine offene Kommunikation der Mitarbeiter untereinander in Kombination mit einer flachen Hierarchie. Gemäß dem Leitbild „erstklassige Arbeit kann nur in einer erstklassigen Arbeitsumgebung entstehen“ war schnell eine gemeinsame Sprache zwischen Bauherrn, Nutzer und Architekt gefunden. Dabei bestand die Aufgabe nicht nur darin neue Büros einzurichten. Vielmehr sollte eine „Corporate Architecture“ entwickelt werden, die eine räumliche Identität der Unternehmensleitsätze schafft und zugleich jedem Mitarbeiter eine optimale Arbeitsumgebung bietet.
Mit dem Ziel dem Großraum eine offene Struktur zu verleihen, gliedern raumhohe, filigrane Glastrennwände sowohl die Bereiche des Rundbaus als auch die der geradlinigen Bürozonen. Die Struktur der Glastrennwände wird durch Großmöbel wie beipielsweise einer Cafe-Lounge rhythmisch gegliedert. Die Klarheit der Raumgliederung findet sich in der Wahl der Materialien wieder. Alle Einbauten, Türen sowie die Empfangstheke sind aus geweißter Eiche und kontrastieren mit der Nüchternheit der Glastrennwände. Besondere Nebenraumzonen sind samt den Türzargen in Blassgrün gestrichen. „Wir wollten einen zurückhaltenden, aber dennoch starken Raum entstehen lassen. Zurückhaltend, um nicht vom Wichtigsten, nämlich der eigentlichen Arbeit, abzulenken, aber stark genug, um der eigenen Unternehmenskultur identitätsstiftend Ausdruck zu verleihen“, erklärt der Architekt Gabor Kovacs.
In Zusammenarbeit mit Mirko Radke Architekten entstand der erste Bauabschnitt bereits 2006. Kurze Zeit später wurden weitere 700 m² in zwei zusätzlichen Bauabschnitten umgebaut, so dass in den einheitlich gestalteten Räumlichkeiten mittlerweile über 60 Mitarbeiter tätig sind.
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Architekten
Kovacs Architektur
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Fotos
Andreas Wiese/Ulrich Zillmann
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