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Aus der Natur – mit der Natur

Bauen und Gestalten auf Basis organischer Rohstoffe

Einer Gruppe junger Menschen um den Lehrer und Schriftsteller Paul Kroedel verdanken wir es... mehr

Einer Gruppe junger Menschen um den Lehrer und Schriftsteller Paul Kroedel verdanken wir es unter anderem, dass die Wiederbelebung der Bauökologie in den 1970er Jahren wieder aufgegriffen und so etwas wie die moderne ökologische Bewegung im Bauen neu kreiert wurde.

Angetrieben von dem Gedanken, dass es doch möglich sein müsste, sich seinen Lebensraum gestalten zu können, ohne dass es zu Abwehrreaktionen kommt, führte damals der Weg – im wahrsten Sinne – zurück zu den Wurzeln, nämlich zu den Pflanzenwurzeln. Vielseitig ist der Gedanke und das Interesse am natürlichen Bauen und Wohnen steigt stetig. Die positiven Eigenschaften von Materialien, die aus natürlichen Ressourcen gewonnen werden, sind in vielen Fällen zudem ein entscheidendes Kriterium für Bauherren geworden.

Holz, Hanf, Kork, Sisal, Zellulose und Schafwolle sind nur einige dieser Materialien. Neben Holz ist Kork der meist verwendete Naturbaustoff und wird vor allem deshalb eingesetzt, weil er viele bauphysikalische, ökologische und nachhaltige Eigenschaften miteinander vereinen kann. Er ist lärm- und schalldämmend, hygienisch, strapazierfähig, sehr trittelastisch und erzeugt dazu eine behagliche Wohnatmosphäre. Ein 100 Prozent nachwachsender Rohstoff für dessen Ernte kein einziger Baum gefällt werden muss. Lediglich die Rinde der Korkeiche dient zur Herstellung von Möbeln, Accessoires, Bodenbelägen und seit neuestem in bedruckter Form als Bezugsstoff.

Auch vom Baum, genauer vom Milchsaft des Kautschukbaums, wird Naturkautschuk gewonnen und wegen seiner Robustheit häufig in der Bodenkultur verwendet. Mit seinen Haupteigenschaften – anpassen und ausdehnen – ist er überdies für Möbeloberflächen geeignet und bietet für so manch kreativen Designer die Möglichkeit innovativer Verwendungszwecke.

Nun ist ein weiterer Trend auszumachen, den man unter organoid, im Sinne von Natur belassen, beschreiben könnte. Hier werden Blumen, Blüten, Gewürze, Kräuter, Moose, Flechten, Rinde, Blätter, Samen, Getreide, Früchte, Tee und Gräser verwendet. Das klingt zunächst nach einem türkischen Basar, doch die Zutaten werden tatsächlich für das Herstellen von Oberflächen, Möbelbau und Akustikpaneelen benötigt. Es wird außerdem versucht, nicht nur im visuellen und haptischen sondern auch im olfaktorischen Sinne die Wiedererkennung des verwendeten Materials einzufangen. Zum Beispiel beim Eintritt in ein Kaffeehaus. In diesem Fall ist es nicht der frisch gebrühte Kaffee aus der Maschine, sondern eine aus Kaffee duftende und in Bohnenreliefstruktur verkleidete Theke oder in einem Wellnessbereich nach Jasmin duftende Platten, aber auch für ein Hotel speziell zusammengestellte Oberflächen aus Gräsern und Blüten aus deren Umgebung weisen auf die fast unbegrenzten Einsatzgebiete hin. All das sei möglich, weil die Oberflächen unbehandelt blieben, erläutert Martin Jehart, geschäftsführender Gesellschafter von Organoid Technologies. Die Einsatzgebiete sind vielfältig, da sie wie herkömmliche Dekorfurniere auf Trägerplatten mit einer Mindeststärke von 18 mm aufgebracht werden können. Die Produkte lassen sich nicht nur durch die verschiedenen Rohmaterialien und deren Weiterverarbeitung individualisieren, sondern werden mit Bindemitteln behandelt, die frei von Bioziden, Weichmachern und Lösemitteln sind.

Paul Kroedel würde solch eine ökologische Ansatzweise sicher sehr begrüßen. Schütteln doch all diese Produkte den bisher etwas angestaubten Öko-Touch lässig ab und treffen auch im gestalterisch-ästhetischen Sinne den Nerv der heutigen Zeit.

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