Versunken im Grünen
An der 800 Jahre alten Dorfkirche in Tempelhof sind neue Nebengebäude entstanden
Das Projekt des Architekten Jan Rösler wirkt auf den ersten Blick wie ein minimalistisches Landschaftskunstwerk. Es handelt sich dabei aber um ganz konkrete Funktionsgebäude für die 800 Jahre alte Dorfkirche in Tempelhof. Dort untergebracht sind ein behindertengerechtes WC, der Geräteschuppen und Müllplatz für den Friedhof, der sich ebenfalls auf dem Kirchengelände befindet. Die drei Kuben sind schlicht gestaltet und sollen nicht in Konkurrenz zur denkmalgeschützten Umgebung stehen. Auf dem Gelände gibt es einen großen Bestand an Bäumen, der weder gefällt noch weggeschnitten werden sollte. Die Kuben fügen sich mitten in die üppige Vegetation ein. Das ganze Ensemble erinnert fast an ein vergessenes Grabmal, versunken in einem wilden Dschungel. Die Gebäude sind alle aus unbehandeltem Lärchenholz gefertigt. Deren Versilberung lässt sie nach einiger Zeit noch stärker in wucherndem Grün verschwinden.
Die Oberflächen der schlichten Körper sind nicht glatt, sondern erhalten durch die vertikalen Lamellen in unterschiedlichen Stärken viel Struktur. Der Mangel an Angriffsfläche schützt die Bauten vor Vandalismus. Verbunden sind alle Gebäude durch eine ebenfalls aus Lärchenholz gefertigte Terrasse. Die Fläche verfügt über eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Man kann dort außerdem auch sitzen und den Sonnenschein genießen. Der Friedhof verfügt ansonsten über keine Bänke. Das Projekt bewegt sich in einem nur kleinen Maßstab, fasziniert aber durch seine gestalterische und handwerkliche Präzision.
www.janroesler.de