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Kleiner Tiergarten

... aber großer Volksgarten – zeitgemäße Umgestaltung des Ottoparks in Moabit

Die Geschichte des sogenannten „Kleinen Tiergartens“ in Alt-Moabit reicht so weit zurück, dass... mehr

Die Geschichte des sogenannten „Kleinen Tiergartens“ in Alt-Moabit reicht so weit zurück, dass an ihr die politischen, soziologischen, verkehrspolitischen und gartengestalterischen Verläufe der Zeitspanne von 1655 bis heute abgelesen werden können. Seit der innerstädtische Ottopark von Kurfürst Friedrich Wilhelm als hinterer Teil des „Großen Tiergartens“ im Zuge der Stadterweiterung und der Aufgabe von ehemaligen Jagdflächen angelegt wurde, hat sich seine Gestaltung vielfach verändert. Die neueste Umgestaltung erfuhr der Park im Sinne einer zeitgemäßen Erneuerung, die von 2010 bis 2018 (Wettbewerb bis Fertigstellung) durch das Landschaftsarchitekturbüro Latz + Partner erfolgte. Das Büro gewann den Realisierungswettbewerb aufgrund seines überzeugenden dreistufigen Konzepts. 

Zunächst wurden die strengen Abgrenzungen zur städtischen Umgebung und die den Park durchquerende Straße durch einen dichten Gehölzrand in eine durchlässige und attraktive zusätzliche Nutzungszone transformiert. Dies wird durch locker verteilte Gehölzinseln erreicht, die mal dichter und mal offener einen Übergang zu den umliegenden Stadträumen bilden, die gesamte Anlage öffnen und flexibel nutzbar machen. So wie auch die neuen Wegedecken, die nun zum Joggen, Spielen und Spazierengehen einladen. Wo früher nahezu hermetische Abriegelungen einzelner Parksegmente waren, sind heute durchgehende Zonen entstanden, welche die gesamte Parkfläche wieder als Ganzes wahrnehmbar machen. 

Als zweiter Schritt wurde der sich stellenweise selbst überlassene Baumbestand behutsam dezimiert, um eine Offenheit und damit auch eine Annäherung an die ursprüngliche Anlage des Parks zu erreichen. So kommt Licht und Wärme zurück in die Parkanlage und größere Grasflächen können wieder angelegt werden. Der ursprüngliche Baumbestand mit seinen Baumdächern und die Holzinseln am Boden schaffen Abwechslung und definieren die einzelnen Räume des Grüngürtels inmitten der Stadt. 

Als folgerichtig dritter und abschließender Schritt wurden die einzelnen Parkbereiche für den jeweiligen Bedarf und die unterschiedlichen Benutzergruppen gestaltet, sodass für jeden etwas dabei ist: Spielräume für die Kleinen und Relaxzonen für die Älteren sowie Trimm-dich-Bereiche für die sportlich Aktiven. Einzelne historische Elemente wie z. B. die Rollerbahn und der Senkgarten wurden rekonstruiert. Dabei wurde weitgehend mit den bestehenden Pflanzenarten und Materialien gearbeitet.

www.latzundpartner.de

Fotos:

Ornella Orlandini
www.ornellaorlandini.photoshelter.com

(Erschienen in CUBE Berlin 01|21)

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