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Das große Leuchten

Die sanierte Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof ist Anziehungspunkt für Kunstliebhaber

Auf dem 1762 gegründeten Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chauseestraße entdeckt der Besucher... mehr
Auf dem 1762 gegründeten Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chauseestraße entdeckt der Besucher beim Spaziergang entlang der Gräber viele deutsche Geistesgrößen. Hier fanden Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Gottlieb Fichte oder Karl Friedrich Schinkel ihre letzte Ruhestätte. Dort liegen Berthold Brecht und Heinrich Mann begraben, ebenso der Schauspieler Otto Sander oder Politiker wie Johannes Rau und Lothar Bisky. Das gesamte Ensemble ist mit seinen prachtvollen Mausoleen, Stelen und Obelisken ein einmaliges Zeugnis europäischer Friedhofskultur.

Mit der im letzten Jahr neu eröffneten Trauerkapelle ist der Friedhof nun um eine weitere Sehenswürdigkeit reicher. Die Bauherren, der Evangelische Friedhofsverband und die Stiftung Historische Friedhöfe, liessen die marode gewordene, 1928 errichtete Kapelle nicht nur sanieren. Das Gebäude beherbergt jetzt auch eine Arbeit des berühmten amerikanischen Künstlers James Turrrell, der die Menschen auf der ganzen Welt mit seinen Lichtinstallationen verzaubert. Beauftragt für die Neugestaltung der Kapelle war das in Berlin ansässige Büro Nedelykov Moreira Architekten. Eine denkmalgerechte Restaurierung des Interieurs war nicht mehr möglich, da es so gut wie keine Unterlagen zu dessen ursprünglichem Zustand gab. Deshalb hatten die Architekten bei ihrer Arbeit einen großen Gestaltungsspielraum, welchen sie sehr behutsam nutzten. Der Innenraum ist vollkommen schmucklos gehalten. Die Möblierung besteht aus einfachen Eichenholz-Kästen mit integrierter Sitzheizung. Die schlichte Gestaltung schafft Raum für Andacht und Kontemplation. Die Konzentration gilt dem Licht, in der Bibel die Antithese zum Chaos und zur Finsternis, Zeichen des Lebens. Die Fenster, die früher auf Kopfhöhe ansetzten, reichen nun bis auf den Boden. Mattiertes Glas sorgt dafür, dass der Raum tagsüber schattenfrei bleibt. Unter den verschiedenen, mit LED-Leuchten ausgestalteten Kunstlichtquellen ist der gläserne Altar die wichtigste. Lichtbänder befinden sich ebenfalls im Boden der Apsis, dem davor befindlichen offenen Glasbogen, an den Decken und in den Seiten der Fensterkästen. Das Licht ist mittels eines Dimmers in 65.000 Abstufungen steuerbar. Der Besucher ist gebannt vom Spiel der Farben. Die Lichter leuchten übergangslos in endlosen Variationen, von himmlisch blau zu frischem Grün, leuchtend Rot zu sattem Gelb.

www.nedelykov-moreira.com
Architekten: Nedelykov Moreira Architekten www.nedelykov-moreira.com mehr

Architekten:

Nedelykov Moreira Architekten
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