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Akzente in Ziegelrot

Wohnanlage in Prenzlauer Berg zeigt einen modernen Umgang mit historischer Bausubstanz

Das Wohn- und Fabrikgebäude aus der Gründerzeit im Bötzow Viertel am Prenzlauer Berg wurde... mehr

Das Wohn- und Fabrikgebäude aus der Gründerzeit im Bötzow Viertel am Prenzlauer Berg wurde zuletzt als Gewerbefläche genutzt. Bei der Umwandlung in Wohnraum war der sonst in der Gegend vorherrschende Milieuschutz deshalb keine Einschränkung. Den dadurch entstehenden planerischen Spielraum machte sich der verantwortliche Architekt Jochen Klein zunutze. Er legte die alte Bausubstanz mit ihrer Raumfülle, den Kappendecken und Stahlstützen frei und kombinierte diese mit einer modernen, funktionalen Architektursprache.

Bei den Bestandsgebäuden wurden die Fassaden komplett saniert und mit neuen angehängten Balkonen versehen. Die Höfe sind neu gepflastert und zeitgemäß mit Stauden, Kletterpflanzen und Gräsern bepflanzt. Das Hinterhaus und der Seitenflügel wurden aufgestockt, außerdem wurde ein neues Gartenhaus im zweiten Hinterhof gebaut. Im Durchgang von der Straße zum ersten Hof und den niedrigen Mauern im Außenbereich sind die für die Region so typischen roten Ziegel freigelegt. Der Architekt ließ die Steine sandstrahlen und deren Fugen mit einem hellen Mörtel überschwemmen. Das so entstandene, sehr lebendige Farbspiel nimmt den Ziegeln ihre rustikale Wirkung und verleiht ihnen eine neue Frische. Freilegelegte Ziegelwände werden zum Markenzeichen der gesamten Anlage und setzen sich in den Innenräumen punktuell fort. In Kontrast zu den Ziegelflächen stehen weiße, glatt gespachtelte Wände. In Kombination mit den überall verbauten, französischen Fenstern sorgt der graue Gußbetonboden für viel Helligkeit. Alternativ wurden teilweise in anderen Wohneinheiten Eichenholzdielen verlegt. Die Räume in den Wohnungen sind fließend gestaltet. Mit raumhohen Schiebetüren lassen sie sich vergrößern, schaffen neue Durchblicke und zugleich Privatsphäre. Die Küchen sind nicht versteckt im Nebenraum, sondern als wandhohe Zeile mit davorstehender Insel in den Raum integriert.
Modern und aufgeräumt wirken auch die Bäder. Sie sind ausgestattet mit Mosaikfliesen des italienischen Herstellers Bissaza. Die Farbmuster wurden für das Projekt teilweise extra neu gemischt. Die Duschen sind durch bis zur Decke reichende Glaswände abgetrennt und wirken dadurch ungewöhnlich großzügig. Leicht und luftig hängen aus Glasfaserbeton gefertigte breite Waschtische an der Wand. Darüber wurden große Spiegel geplant, die oben in eine Lichtfuge laufen. Die Architekten nutzten die durch den Neubau und die Aufstockung sich ergebene Dachflächen für großzügige neue Außenflächen mit intensiv begrünten und bewässerten Dachgärten. Auf der Rückseite der Gebäude bieten die Balkone und Terrassen vielfach schöne Blicke ins üppige Grün der Hinterhöfe.

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