Wohnen mit Gemeinsinn

Die „Villa Pillebach“ in Gerresheim verbindet individuelles Wohnen mit einer klaren Form

Beim Entwerfen für Baugruppen bewegt man sich als Architekt:in oft auf einem schmalen Grad zwischen den individuellen Wünschen der Bauherren und einer übergeordneten, gestalteten Einheit. Zwölf junge oder noch angehende Familien, die schon seit Jahren auf der Suche nach dem passenden Wohnraum waren, hatten sich zu einer Baugruppe zusammengefunden und beauftragten Georg Döring Architekten aus Düsseldorf mit Entwurfs- und Ausführungsplanung des Mehrfamilienhauses. Auf dem Grundstück in Gerresheim entstand die „Villa Pillebach“ – in geografischer Nähe zum gleichnamigen Bachlauf, mit individuellen Wohneinheiten gemeinschaftlichen Orten und einer stimmigen Form.       

In der „Villa Pillebach“ gleicht keine Wohnung der anderen, da jedes Apartment speziell auf die Bedürfnisse der Eigentümer angepasst ist. Es gibt sowohl eingeschossige als auch Maisonette-Wohnungen. Alle sind zudem auch – altersgerecht – flexibel teilbar. Die zwölf Wohneinheiten verfügen über Wohnflächen von 100 bis 150 m², jeweils verteilt auf drei bis fünf Zimmer. Trotz dieser Individualität entsteht ein nach außen hin klar und einheitlich gefügtes Ensemble. Die innere Erschließung, an die sämtliche Wohnungen angeschlossen sind, erfolgt über einen zentralen, großen Korridor, inszeniert als „Spielstraße“. Dazu kommt ein zweigeschossiger Gemeinschaftsraum, der temporär der Gemeinschaft auch als Gäste-Apartment zur Verfügung steht. Das dreigeschossige Gebäude mit einem Kellergeschoss in wasserundurchlässigem Beton besitzt zwei Lichthöfe, die aus dem Baukörper einen Mäander entstehen lassen. Dieser sorgt dafür, dass die daran anschließenden Wohneinheiten eine optimierte, dreiseitige Belichtung erhalten. Damit der Baugruppe eine möglichst große Außenfläche als Gemeinschaftsgarten zur Verfügung steht, wurde das kompakte Gebäudevolumen auf der Baugrenze zur Straße bzw. an einen Geh- und Radweg geplant. Der Garten der Baugruppe schließt an den des Nachbarn direkt an, getrennt durch eine Zuwegung zum Spielplatz, der im Zentrum beider Grundstücke liegt. Die Fassade des Gebäudes hat eine freundliche, hellblaue Putzoberfläche erhalten, die durch eine waagerechte Besenstrichausführung belebt wird. Die aus dunklem Meranti-Holz gefertigten Fenster setzen sich kontraststark von der helleren Fassadenfarbe ab. Die relativ großen Fassadenöffnungen dienen einer bestmöglichen Belichtung und folgen einer inneren Funktion: Für Kinderzimmer, Schlaf- und Wohnzimmer sind jeweils eigene Fenstertypen vorgesehen. Den Bewohner:innen stehen überdachte Parkplätze und eine Fahrradgarage zur Verfügung. Das als KfW55-Effizienzhaus geplante und realisierte Gebäude setzt energetisch auf eine dachseits installierte Luftwärmepumpe.

www.doering-architekten.de

Fotos: 

Michael Reisch
www.michaelreisch.com

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 01|24)

Architektur:

Georg Döring Architekten
www.doering-architekten.de

Fassade:

Löchte
www.loechte-bauhandwerk.de

Fliesen:

Kaiser
www.kaiserfliesen.de

Schlosserei: 

Martin Blau
www.martin-blau.de

Innenputz: 

Herbert Windsheimer 
Telefon: 0211-998025

Aufzug: 

Osma
www.osma-aufzuege.de

YALOU_236-a_01_10_700pixel

Für den täglichen Gebrauch

Zu den Produkten, die Rath in seinem Atelier in Oberbilk zusammen mit D-Tec by rosconi entworfen hat, gehört u. a. Garderobe Yalou

Praxis-Dr-Grust-2_15_700pixel

Organisch und großzügig

Eine radiologische Praxis bekommt ein neues zeitgemäßes Design

1-DSCF7911_15_700pixel

Schwarze Zurückhaltung

Durch seine konsequente Reduktion fällt ein Einfamilienhaus aus Holz besonders ins Auge

10_Reitz14_15_700pixel

Tradiertes Übersetzen

Ein Familiendomizil wird mit Respekt vor dem Bestand modernisiert