Aus zwei mach eins
Ein Zweifamilienhaus in Bochum wird modernisiert und zum Einfamilienhaus umgebaut
Für eine vierköpfige Familie sollte durch die Zusammenlegung zweier Wohnungen in einem Gebäude aus den 1920er-Jahren ein Zuhause auf zwei Etagen entstehen. Typ A. | Architektenteam aus Bochum gingen die Aufgabe behutsam an, schließlich sollte der Charme des Vergangenen erhalten bleiben. Durch die bewusste Veränderung der Struktur konnten jedoch auch neue Akzente gesetzt werden. Äußerlich wird dies an den teils neu positionierten Fenstern ersichtlich, die bündig zur Fassade in ein Wärmedämmverbundsystem mit Besenstrichputz gesetzt wurden. Die farblich abgesetzten Alurahmen und die leichte Struktur des Putzes verleihen dem Gebäude Eleganz und Wertigkeit. Im hinteren Teil öffnet sich die Küche mit anschließendem Essbereich durch eine große Glasfront zum Garten. Die angegliederte Terrasse schenkt den Bewohnern zudem ein „Schönwetter-Zimmer“. Dessen Bodenbelag besteht aus 4 cm starken Douglasiedielen, die nicht sichtbar verschraubt und mit einer Witterungsschutzlasur versehen wurden.
Im Inneren mussten die Architekten geringfügige Kompromisse eingehen und auf glatte Decken verzichten, da bei Umbauten im Bestand ein deckengleicher Einbau von Trägern in der Regel nicht möglich ist, beziehungsweise eine kostenintensive Entkernung zur Folge gehabt hätte. Aufgrund der Geschosshöhe sind die Unterzüge daher sichtbar verkoffert unter der Holzbalkendecke verblieben. In den Wohnräumen dominiert warmes Holz. Die originalen Kieferdielen von 1922 wurden freigelegt und aufgearbeitet. Eine neue Holztreppe, die offen und dennoch abgeschirmt das Erd- mit dem Obergeschoss verbindet, wurde mit einer Brüstung aus Seekiefer eingefasst. Von oben bietet sich ein reizvoller Blick in den Küchen- und Essbereich.
Da die Bauherren einen beachtlichen Teil der Umbauarbeiten, darunter unter anderem einen Großteil der Trockenbau- und Fußbodenarbeiten sowie Teile des Innenausbaus, in Eigenleistung erbracht haben, war eine intensivere Bauleitung und ausführliche Planung von Seiten der Architekten gefragt. Dank des großen Engagements der Bauherren und der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten blicken diese sehr zufrieden auf das Ergebnis. Geschaffen wurden 128 m² Wohnfläche und das Dachgeschoss bietet bei steigendem Bedarf noch eine zusätzliche Ausbaureserve.
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 01|21)