Nachhaltige Wohlfühloase
Ein neues Betriebsrestaurant setzt auf Holz und geschwungene Formen
Vaillant gilt als der führende Anbieter für Wärmepumpen, Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie digitaler Servicedienstleistungen und Gas-Heizgeräte. Der Hauptsitz der Vaillant Group, der seit 1874 in Remscheid angesiedelt ist, sollte ein neues Betriebsrestaurant mit 400 Sitzplätzen im Innenbereich erhalten. Das mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung beauftragte Büro Nattler Architekten aus Essen hat auf dem Gelände des Johann Vaillant Technology Centers ein Gebäude geschaffen, das Funktionalität mit Wohlfühl-Aufenthaltsqualität verbindet. Nach dem Unternehmensgründer Johann Vaillant benannt, lautet sein Name natürlich „Johann’s“.
Durch den Rückbau der in die Jahre gekommener Gebäude mit Betriebswohnungen wurde der Platz für ein neues Betriebsrestaurant frei. Die bestehende Betriebskantine war nicht mehr zeitgemäß und wurde zu Lagerflächen umgenutzt. Entstehen sollte auf dem Grundstück eine Wohlfühloase für alle 4.500 Mitarbeitenden mit ansprechendem Zugang und einer ausreichenden Erschließung von der Straße aus für die Anlieferung der Lebensmittel. Das neue Betriebsgebäude springt durch seine ungewöhnliche Formensprache sofort ins Auge: Die amorphe Form wirkt auflockernd, setzt sich in Szene und bildet einen Kontrast zur geradlinigen Werksarchitektur. Zur Straße hin geschlossen, öffnet sich die leichte Freiform des Gebäudes in eine ausdrucksstark geschwungene Pfosten-Riegel-Fassade zu den Werksanlagen nach Süden. Die nachhaltige und kosteneffiziente Holzbinderkonstruktion überspannt den großzügigen Raum des Betriebsrestaurants mit vergleichsweise wenigen Stahlstützen. Die Fassade des Gebäudes ist größtenteils verglast, umfasst aber auch geschlossene Bereiche. Die natürlichen Holzlamellen werden dabei durch eine schwarz unterlegte Wärmedämmung besonders hervorgehoben. Der zentrale Zugang zum Betriebsrestaurant führt ins Zentrum des gastronomischen Raumes und zum benachbarten Konferenzbereich. Besucher:innen wird das gesamte Angebot des Restaurants großzügig präsentiert während Versorgungs-, Lager-, Küchen- und Serviceräume dem Blick verborgen bleiben.
Die zum Werk hin begrünte Terrasse ist nicht nur Gestaltungselement, sondern erfüllt auch technische Aufgaben. Zusammen mit der Dachbegrünung hält sie Regenwasser zurück und lässt es langsamer abfließen. Zugleich ist letztere die natürliche Dämmschicht, die das Gebäude im Sommer gegen Hitze und im Winter vor Kälte schützt und isoliert. Selbstverständlich ist auch die Haustechnik des Gebäudes nach aktuellen energetischen Richtlinien geplant: Die Hybrid-Heizungswärmeanlage basiert auf einer Wärmepumpe, einer Lüftungsanlage und einer stromgenerierenden PV-Anlage. Alle Räume lassen sich bequem mechanisch be- und entlüften. Der sommerliche Wärmeschutz erfolgt zusätzlich zur wärmeisolierten Fassade über das verschattende Vordach, die Sonnenschutz-Verglasung und die außenliegenden Sonnenschutzjalousien. Für darüber hinausgehende Kühlung sorgt im Sommer eine zentrale Lüftungsanlage
Fotos:
HGEsch
www.hgesch.de
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|25)