Wechselhafte Geschichte

Neuer und letzter Erweiterungsbau des Ministeriums für Arbeit und Soziales

20200425-_C1A6325b-fin_15_700pixel

Der letzte Erweiterungsbau für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales wurde kürzlich fertiggestellt. In der Wilhelmstraße 50, unweit des Brandenburger Tores, liegt das Bestandsgebäude und ein erster Erweiterungsbau von Kleihues und Kleihues aus dem Jahr 2008. Der riesige Gebäudekomplex erstreckt sich von der Wilhelm- bis zur parallel verlaufenden Mauerstraße. Es ist eine geschichtsträchtige Adresse: Hier befand sich das berüchtigte Reichspropagandaministerium von Joseph Goebbels im Dritten Reich.

2013 wurde ein offener, anonymer Wettbewerb für einen neuerlichen südlichen Erweiterungsbau ausgelobt, der nach Abriss eines dort befindlichen DDR-Gebäudes nun die Baulücke und damit den klassischen Berliner Blockrand schließt. Das Architekturbüro K9 aus Freiburg gewann mit seinem nahezu klassizistischen, wenn auch neu interpretierten Entwurf diesen Wettbewerb. Ende 2019 wurde der Neubau eröffnet. Orientierung für die Fassadenausbildung des Ergänzungsbaus war der Bestand. So hat das Gebäude von K9 optisch einen ähnlichen Charakter wie das Gebäude von Kleihues: Eine klassische Lochfassade, die sich durch ihre gliedernden Gestaltungselemente sensibel einordnet. Das Erdgeschoss ist etwas höher als die übrigen fünf Stockwerke und bildet daher eine Sockelzone. Im 4. Obergeschoss schafft ein Gesims noch eine weitere optische Zäsur. Die Laibungen der regelmäßigen raumhohen Fenster sind sehr tief, was zudem strukturbildend wirkt. Hinzu kommt die elegante Natursteinverkleidung der Fassade, die dem Gebäude etwas Nobles verleiht.

Im Sockelgeschoss befindet sich am linken Gebäudeende ein deutlich gekennzeichneter Eingang zu einer Kindertagesstätte, ganz rechts in gleicher Gestaltung der Eingang zum Ausstellungsraum. In den oberen fünf Geschossen liegen Einzelbüros sowie Gruppenbesprechungsräume. Der Zugang zum Verwaltungsbereich ist nur über einen gläsernen Gang vom Hauptgebäude aus zu erreichen. Großzügige Flure öffnen sich zum Treppenhaus hin zu zweigeschossigen Atrien als Begegnungs- und Kommunikationszonen. Insgesamt wurden Büros für 95 Arbeitskräfte geschaffen. Mit dem Erweiterungsbau wurde ein Niedrigenergiegebäude errichtet. Dazu gehört unter anderem eine flächenoptimierte Planung sowie die Ausstattung der Räume mit nachhaltigen Materialien. Das Gebäude wurde im BNB Zertifizierungssystem in Gold ausgeführt.

​www.k9architekten.de

Quelle Fotos: BA für Bauwesen und Raumordnung

Fotos:

Dr. Cordia Schlegelmilch
www.cordia-schlegelmilch.de

(Erschienen in CUBE Berlin 01|21)

Nothing found.

Farbspektrum

Ein Business Club in Citylage setzt farbenreich auf Exzellenz und Vielfalt

Ein Teil des Waldes

Umbau einer Scheune zu einem modernen Rückzugsort

Passgenau am Bach

Eine geförderte Wohnanlage in Bergisch Gladbach ordnet sich kleinteilig in ihren Kontext ein

Ästhetik in jeder Hinsicht

Das Design einer oralchirurgischen Praxis vermittelt Ruhe, Kompetenz und Wärme

Nothing found.

Talent Intuition Berufung

Gisbert Pöppler ist sehr gefragt, wenn es um ungewöhnliche Interieurs geht

Perfekt wie ein Maßanzug

Ein Penthouse auf einem denkmalgeschützten Prachtgebäude auf der Fischerinsel

lxsy-architekten_spielfeld_5905_15_700pixel

Neues Spiel

Coworking- und Event-Space interpretiert die Räume eines alten Postgebäudes

_F9A8031_300-dpi-Adobe-RGB_15_700pixelFklwHuHMEE4fg

Speisekneipe auf hohem Niveau

Etwas versteckt in Neukölln geben sich Gourmets ein Stelldichein

enter_wb_5896_15_700pixel

Wunderbar wandelbar

Neues Bürogebäude mit Fokus auf flexible Arbeitswelten

Gelungen durchdacht

Dachaufbau eines traditionsreichen Eck-Mietshauses schafft weiteren Wohnraum

Haus_Wannsee_Ansicht_Su-d_DSC_8967_P_-C-BBPA_42_700pixel

Leben unter freiem Himmel

Ein 1930er-Jahre Haus wird durch behutsame Sanierung und moderne Erweiterung zu neuem Leben erweckt