Epochenumspannend

Villensanierung verbindet Leben, Wohnen und Arbeiten mit atmosphärischer Dichte

Esszimmer-1_15_700pixel

Mit der Sanierung der Villa Hochschild ist dem Innenarchitekten Jan Leithäuser eine Gratwanderung geglückt. Denn der Innenarchitekt, der auch sein eigener Bauherr war, hat nicht nur Leben, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach umgesetzt, sondern auch einen Spannungsbogen zwischen der Entstehungszeit der Villa und dem Heute geschaffen – also Art déco mit kubischen, raumbildenden Ausbauten verbunden. Die Villa ist ein bauliches Erbe des Architekten Karl Plattner. Er hatte sie für die Frankfurter Bankiersfamilie Hochschild als Sommerhaus in der 1904 gegründeten Villenkolonie Taunusblick geplant und im Jahr 1912 baulich umgesetzt. Zuletzt war das Gebäude in den 1950er-Jahren saniert worden.

Auch wenn die Villa nicht unter Denkmalschutz steht – alle Bauunterlagen verbrannten während des Krieges – hat der Innenarchitekt die architektonischen Elemente innen wie außen erhalten. Nur die Fassade zum Garten hin bekam in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz größere Fenster. Um den gewünschten „charmanten Ort stilistischer Eleganz“ zu kreieren, hat der Innenarchitekt alle vorhandenen Innenausbauten wie Holzvertäfelungen oder Stuckdecken aufbereitet. Alle neuen Einbauten wie die Küche, das Sideboard im Esszimmer, die kleine Konsole im Flur bis hin zur Bettanlage im Schlafzimmer, aber auch Waschtisch und Badewanne im Masterbad sind Eigenentwürfe.

Damit der intendierte harmonische und dennoch spannungsvolle Materialmix entstehen konnte, der das Damals mit dem Heute verbindet, wurde bei der Sanierung auf Lack- und Holz­oberflächen (beispielsweise aus geräucherter Eiche), einen ruhigen und unaufgeregten Naturstein, intensive Wandfarben wie Petrolblau oder den warmen Ton „Ägyptische Erde“, Stoffe aus Samt oder auch Pendel- und Wandleuchten sowie Armaturen aus Messing gesetzt. Ausgangspunkt für das epochenumspannende Material- und Farbkonzept, bei dem unter anderem Möbel von Wittmann, Vitra und ClassiCon kombiniert wurden, war der Küchenblock aus brasilianischem Hartgestein. Atmosphärische Dichte schaffen zudem einige klassische und zeitgenössische Kunststücke, Familienerbstücke und ausgesuchte Designstücke der vergangenen 100 Jahre.

www.janleithaeuser.de

Fotos:

Jan Leithäuser

(Erschienen in CUBE Frankfurt 03|22)

Architekten:

JL Atelier für Architektur, Innenarchitektur & Design
www.janleithaeuser.de

Wandfarbe:

Farrow & Ball
www.farrow-ball.com

Armaturen:

Vola
de.vola.com

Nothing found.

Respektvolle Balance

Eine Wohnungssanierung am Gärtnerplatz kombiniert geschickt Altes und Neues

Kontrastvoll weitergebaut

Eine sanierte Doppelhaushälfte besticht durch den Dialog ihrer Zeitschichten

Licht, Luft und Sonne

Nachverdichtung in der Höhe – eine Dachaufstockung schafft neuen Wohnraum

Dreifacher Lückenschluss

Blockrandschließung, Ausdehnung des Dachgeschosses und ein zusätzliches Rückgebäude

Nothing found.

Foto-3_15_700pixel

Schwedenurlaub in Frankfurt

Ein kleines, aber feines Domizil mit Feriencharakter mitten in der Stadt

frisch-beutel-rucksack-granit-002-_15_700pixel

Nachhaltig und regional

Lisa Frisch und Katharina Pfaff bieten eine Alternative zur Fast-Fashion-Industrie

ffe_foto_10_15_700pixel

Flexible Reminiszenz

Aufstockung von Mehrfamilienhäusern aus den 1960er-Jahren

Futuristisches Topping

Futuristisches Topping

Das Bürohaus „united82“ in der Neuen Mainzer Straße verbindet Klassik und Moderne

_DSC5763_19_700pixel

Vielfalt in der Einheit

Neues Entree der Stadt Offenbach schafft urbane Durchmischung und qualitative Lebensräume

CONZEPTAPLAN-11_2020_DSF3606_15_700pixel

Zentral & grün

247 Mietwohnungen mit vielfältigen Grundrissen auf dem Baufeld 2 am Henninger Turm