Funktionaler Luxus der Leere

Hotel im japanischen Stil an zentraler Stelle in Schöneberg

Gaijin-Kit-Chin-1_15_700pixel

Der Name des Hotels Gaijin am Nollendorfplatz ist aus dem Japanischen entlehnt und bedeutet „Mensch von außerhalb“, weiß Wikipedia zu berichten. Die Namensgebung auf diesem Grundstück kommt nicht von ungefähr: Es befand sich einst im Besitz des japanischen Kaiserreichs. Diesen historischen Hintergrund nutzten Jim Knoepfle Architects als Inspiration für die Innenausstattung. Charakteristisch für ein japanisches Verständnis von Räumen ist die Klarheit und Reduktion, wie man sie auch von den japanischen Gärten kennt, die Ruhe und Konzentration ausstrahlen. Das Material- und Farbkonzept umfasst unterschiedliche Grauabstufungen sowie schwarze und bräunliche Töne, wie etwa bei der naturfarbenen Eiche, die in den Zimmern für Behaglichkeit sorgt.
 
Bereits im Eingangsbereich soll der Reisestress durch organische Formen von den Besuchern abfallen. Die Wand vor dem Empfang ziert ein farbenfrohes Wandrelief des Berliner Künstlers Frank Öhring. Die 85 Zimmer und Suiten sind in ihrem puristisch anmutenden Ambiente mit fernöstlichen Anklängen sehr ansprechend. Einzelne Zimmer ab der Kategorie Superior sind sogar mit einer Kochnische oder Küche ausgestattet. Alle verwendeten Materialien sind hochwertig, ob Böden, Textilien oder Möbel. Wer mag, kann sich auf komfortablen Sitzkissen nach japanischer Art auf dem Boden niederlassen. Stühle und Sessel sind ebenfalls vorhanden und bieten weitere gemütliche Sitzmöglichkeiten. Bei den Betten handelt es sich nicht um harte Futons, wie mancher Gast befürchten könnte, sondern um komfortable Matratzen in teils schwebenden Betten mit integrierten Nachttischen. Dies ist nur ein Beispiel für die Verflechtung von Funktion und Ästhetik, auf die bei den maßgefertigten Möbeln geachtet wurde.

Ein jedes Zimmer verfügt beispielsweise über einen Tokobashira, einen echten, in der Natur gewachsenen, typisch japanischen Baumstamm. Er stiftet Identität und dient gleichzeitig mit den beiden eingeschobenen Ablagen als Sideboard und Schreibtisch. Das Restaurant „Kit-Chin“ ist mit klarem, funktionalem Mobiliar ausgestattet und fügt der Farbpalette noch ein kontrastierendes Rose hinzu. Leuchten aus Papier in verschiedenen Formen hängen von der Decke. Ein zusätzliches Highlight bietet die Suite mit Dachterrasse und Blick über die Stadt.

www.jimknoepfle.de

Fotos:

Gerrit Meier
www.gerritmeier.de

(Erschienen in CUBE Berlin 03|20)

Nothing found.

Ganz selbstverständlich

Schon die Kleinsten erleben in dieser Kita Qualität und Schönheit der Holzbauweise

Das Haus im Garten

Massivholzhaus mit spannendem Außen- und Innenleben

Respektvoll nachverdichtet

Ein Mehrfamilienhaus in Bonn-Endenich schafft Wohnraum am Schumannhaus

Nothing found.

ISLA-SCHREIBTISCH8_15_700pixel

Langlebig und natürlich

Nicholas Blears entwirft nachhaltige Möbel in skandinavischem Design

Robert_Beyer_Architekten_Haus_M_1-C-KR_web-29_19_700pixel

Neuer alter Charakter

Robert Beyer erhielt den Auftrag, das typische 1930er-Jahre Wohnhaus von Grund auf zu sanieren und dabei dessen ursprünglichen Charakter wieder…

EFH_Berlin-cubusplan-1_15

Das perfekte Haus

Einfamilienhaus in Holzrahmenbauweise in Bohnsdorf

Lebens-Phasen-Haus

Einstiges Zweifamilienhaus mit modularer Grundrissgestaltung

Villa-Heike-Ansichten_05_15_700pixel

Metamorphosen eines Baudenkmals

Die Villa Heike in Alt-Hohenschönhausen erlebt eine Wiedergeburt

FO-LUCK-GARTENANSICHT-FOTO-LT_19_700pixel

Vorbild Altbau

Ein neues „begrüntes Haus“ in spe übernimmt die Vorzüge alter Berliner Wohngebäude

444_10_SM_190828_15_700pixel

Irrgarten entwirrt

Die Galerie fungiert als Erschließungs- und zentrales Eingangsgebäude und verbindet zusammen mit der Archäologischen Promenade vier von fünf Museen…

01-Architektur_Ansicht-Museumsplatz-C-Sebastian-Wells_15_700pixel

Lebensader Erdgeschoss

Das Metropolenhaus am Jüdischen Museum mit Kulturplattform feldfünf