Nachhaltig gemeinschaftlich

Die Wohngruppe „Trialog“ schafft Räume für das Miteinander der Generationen

2X4A2478_19_700pixel

Eine Wohnung – das sind nicht nur die eigenen vier Wände; sondern auch das Zusammenleben in der Gemeinschaft, am besten generationsübergreifend, um sich gegenseitig im Alltag mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können. Die Baugruppe „Trialog“ hat sich 2012 unter dem Dach der Genossenschaft Ko-Operativ eG NRW gebildet. Ihr Baugrundstück und ihre Heimat hat sie im Westen von Hilden an der Düsseldorfer Straße gefunden, wo seit 2022 Menschen jeden Alters in 28 Wohneinheiten leben. Das gemeinschaftliche Bau- und Wohnprojekt wurde kooperativ von den beiden Architekturbüros Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner aus Köln und Baufrösche Architekten und Stadtplaner aus Kassel konzipiert, geplant und realisiert.

Den Beginn des Projektes markierte die Bewerbung um das Grundstück, das seinerseits mit dem mittlerweile ungenutzten katholischen Gemeindezentrum Sankt Johannes bebaut war. Die Kirchengemeinde hatte für die Neubebauung eine Konzeptvergabe ausgelobt, ohne die Eigentumsrechte am Grundstück aufzugeben: Die Baugemeinschaft „Trialog“ erhielt den Baugrund in Erbpacht. Die größten Herausforderungen beim darauffolgenden Entwurfsprozess stellten die starke Lärmbelastung durch benachbarte Industrieanlagen und der Verkehr der Düsseldorfer Straße dar. Um dennoch ruhiges Wohnen und hohe Aufenthaltsqualität für die Bewohner:innen zu schaffen, wurde das Gebäude von den beteiligten Architekten u-förmig konzipiert. So gruppieren sich drei Baukörper um einen gemeinschaftlich genutzten Wohnhof, wobei die Wohneinheiten über einen großzügigen, hofseitig angeordneten, Laubengang erschlossen werden. Eingänge und offene Wohnküchen befinden sich auf der kommunikativen Innenseite, Schlafzimmer und individuelle Freisitze auf der Außenseite der Anlage. Die Lärmproblematik ließ sich durch Balkone lösen, die mit sich mit geschosshohen Glasschiebeläden zur Straße abschirmen lassen. Zugleich werden gemeinschaftlich genutzte Flächen wie Garten und Laubengänge sowie die individuellen Wohnräume und Freisitze auf diese Weise klar und sinnvoll zoniert: Die Bewohner:innen können selbst entscheiden, wie viel Gemeinschaft sie gerade zulassen möchten. Das Ziel einer vielfältigen, alters- und sozial gemischten Bewohner:innenstruktur wurde durch ein breites Angebot unterschiedlich großer, barrierefreier Wohnungen sowie durch einen 40-prozentigen Anteil von gefördertem Wohnraum erreicht. Um eine Schnittstelle zu Nachbarschaft und in das umliegende Quartier zu schaffen, liegt am Haupteingang zur Straße ein großer Gemeinschaftsraum mit Küche und Gästezimmer, der auch vom Wohnhof aus zugänglich ist. Die Gebäude sind mit hohem gestalterischen, aber auch ökologischen und sozial ganzheitlichen Anspruch geplant und realisiert worden. Um langfristig Heizkosten und CO2 einzusparen, ist die Wohnanlage als Passivhaus konzipiert. Durch eine nachhaltige Holzrahmenbauweise, mit einer vergrauenden Brettschalung aus Lärchenholz als Fassade, konnte der ökologische Fußabdruck weiter reduziert werden. Das ressourcenbewußte Konzept der Baugemeinschaft zeigt sich aber auch im Mobilitätskonzept, das in Kooperation mit der Stadt Hilden erarbeitet wurde. Durch einen ebenerdigen Fahrradraum, mit Lademöglichkeiten für E-Bikes und die Nutzung eines Gemeinschafts-E-Autos, konnte die Anzahl der geforderten Pkw-Stellplätze reduziert werden. Wärme wird zentral mit einer Holzpelletheizung und Strom von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt. Das Bauvorhaben wurde durch die Energieagentur.NRW als „Klimaschutzsiedlung“ gefördert und ausgezeichnet.

www.jankowski-buergener.de

Fotos:

Lioba Schneider 
www.liobaschneider.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|23)

 

Architektur:

Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner
www.jankowski-buergener.de

 

Rohbau:

Bossbau
www.boss-bau.de

 

Verglasung und Metallbau:

Ernst + Stemmer
www.ernst-stemmer.de

 

Heizung, Lüftung, Sanitär:

Kwasnitza
www.hs-kwasnitza.de

 

Fenster und Dach:

Brüggemann
www.brueggemann-holzbau.de

 

Elektro:

Astel Köln
www.astel.nrw

 

 

Nothing found.

Licht, Luft und Sonne

Nachverdichtung in der Höhe – eine Dachaufstockung schafft neuen Wohnraum

Dreifacher Lückenschluss

Blockrandschließung, Ausdehnung des Dachgeschosses und ein zusätzliches Rückgebäude

Wohnen unter schrägen Dächern

Platzgewinn durch ausgeklügelte Dachflächenoptimierung

Mit Pfau und Glamour

Harmonisch-farbenfrohes Designkonzept für ein Café fördert die Kommunikation

Nothing found.

Schwitzke-Project_Bu-roaufnahme_Karl-Heinz-Schwoll_15_700pixel

Die Möglichmacher

Anspruchsvolle Bauprojekte im Bestand sind die DNA von Schwitzke Project

Tanja-Gross_Architektur_210604_005_15_700pixel

Vergrößert und verschönert

Umbau und Erweiterung eines Wohnhauses aus den 1950er-Jahren

EOG_Referenz-Creditreform-2_19_700pixel

Agiles Arbeiten im Fokus

Moderne Arbeitswelt im neuen Stammhaus der Creditreform

Sitzquader_9805-cweb_10_700pixel

Das Flair des Südens

Mediterran gestalteter Garten sorgt für Urlaubsstimmung und Freude bei Insekten

Hofhaus Mit Pool

Ein großzügiges Einfamilienhaus aus Massivholz wirkt wie ein klassischer Backsteinbau

BX_Wuppertal-Platzhoffstrasse-04_19_700pixel

Stadthaus im neuen Gewand

Nach energetischer Sanierung fügt sich ein Wohnhaus erstmals in die Straße ein

Secotools_Panorama2_19_700pixel

Transparente Fügung

Ein Spezialwerkzeughersteller verknüpft Produktion, Verwaltung und Schulung zu einem Ganzen