Wohnen im Moment

Wo der Raum sich durch seine Nutzung definiert

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Die Frage, wie wir künftig wohnen werden und wollen, stellt sich in der Architektur immer häufiger. Viele Probleme unserer Zeit sind direkt damit verbunden, was allein schon an der wachsenden Flächenversiegelung oder dem immensen CO₂-Verbrauch der Bauindustrie abzulesen ist. Doch wo Probleme sind, liegen auch Chancen. So zumindest definiert es das Architekturbüro Smartvoll für sich. Auf einer knapp 45 m² großen Fläche im fünften Stock eines typischen Baus aus den 1970er-Jahren hat das Büro gemeinsam mit ihrer Bauherrin gezeigt, wie zukunftsfähiger Wohnraum aussehen kann.

Sämtliche Wände der vormals kleinteilig organisierten Wohnung mussten weichen. Wo ehedem die Küche stand, liegt nun das Bett in einer Nische. Ein Sofa davor begrenzt oder erweitert die Fläche, ganz nach Nutzung. Darunter sind zwei Schubfächer, die mit ihrer Tiefe von 2,20 m bis unter das Bett reichen. Stauraum hinter glatten Flächen gibt es hier viel. Etwa in dem wandhängenden Sideboard gegenüber, das Anrichte, Ablage und Stellfläche für Bilderrahmen zugleich sein kann. Vor allem aber hält der Kubus in der hinteren Hälfte des großen Raumes sämtliche Funktionen verborgen. Auf der einen Seite die lange Küchenzeile, der Kühlschrank ums Eck neben dem Kleiderschrank, gegenüber dem Eingang die Toilette und dann noch die Waschmaschine. Das Bad mit Dusche und Waschbecken verteilt sich über den Raum um die Küche, wird offensichtlich durch das Aufsatzwaschbecken gegenüber vom Herd und unterbricht den Rundlauf um den funktionalen Kern, wenn die Spiegeltüren des schmalen Badezimmerschranks beim Duschen als Sichtschutz zum Raum hin geöffnet werden. Dann fällt der Blick aus der temporär geschlossenen Nasszelle nach draußen und schweift über die Dächer von Rudolfsheim-Fünfhaus.

„Es gibt keinen definierten Raum. Alles bleibt in Bewegung. Und nicht alles kommt auf einmal in den Blick“, beschreibt Architekt Philipp Buxbaum. Damit haben die Architekturschaffenden den Wunsch ihrer Bauherrin erfüllt, die sich auf dieses Wohnexperiment eingelassen hat, bei dem alles im Fluss bleibt. Belohnt wird sie durch eine gefühlt wesentlich größere Fläche, als es die Quadratmeterzahlen vermuten lassen. „Ich bewohne das Apartment als Drehbühne, bei der jeder Raum einen neuen eröffnet. Je nachdem was ich tue oder bin oder öffne, wenn ich mich bewege, erwacht auch die Wohnung zum Leben – oder bleibt ruhig“, freut sich die Bauherrin Manuela Hötzl.

www.smartvoll.com

Fotos:

Sara Sera

(Erschienen in CUBE Wien 01|22)

Architekten:

smartvoll Architekten
www.smartvoll.com

Bauunternehmen:

Wipa Bau
www.wipabau.at

Tischlerei:

Prödl
www.proedl.at

Polsterei:

Kohlmaier
www.kohlmaier.wien

Heizung:

Carbon4
www.carbon-4.com

Lacke:

Adler
www.adler-lacke.com

Arbeitsplatten:

Breitwieser Natural Stones
www.breitwieser.com

Armaturen:

Dornbracht
www.dornbracht.com

Schalter:

Gira
www.gira.de

Leuchten:

Flos
www.flos.com

Nyta
www.nyta.eu

Neu/Zeug
www.neuzeug.at

 

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