Starkes Gemeinschaftsprojekt

Zwei denkmalgeschützte Kauen in Dortmund werden zum Bürgerhaus

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Die um 1900 errichtete Zeche Dorstfeld II/III in Dortmund wurde 1963 geschlossen und danach zeitweise gewerblich genutzt. Die Bausubstanz der 1987 unter Denkmalschutz gestellten, inzwischen ungenutzten Gebäude zerfiel fortan zusehends. Dorstfelder Bürger:innen regten an, in den zwei aneinander liegenden Kauengebäuden Räume für das vielfältige Stadtteilleben zu schaffen. Die Idee eines „Bürgerhauses“ war geboren. Die Stadt hat das 7,65 Millionen teure Projekt schließlich 2016 auf den Weg gebracht und es von Beginn an als Gemeinschaftskonzept der ehrenamtlich engagierten Einwohner:innen und der Verwaltung konzipiert. Die Steuerung übernahm das Amt für Stadterneuerung in enger Kooperation mit der städtischen Immobilienwirtschaft. Als Generalplaner fungierte das Architekturbüro HWR Ramsfjell.

Land und Bund übernahmen mit 4,39 Millionen Euro den Großteil der Kosten. Die Ehrenamtlichen der Dorstfelder Bürgerhaus-Genossenschaft trugen Eigenleistungen im Wert von rund 150.000 Euro bei. Der Betrieb des Hauses erfolgt durch die Genossenschaft. Bei den umfangreichen Bauarbeiten kamen Relikte der ursprünglichen Nutzung und unterirdische Gänge zutage, die von der städtischen Denkmalbehörde sorgfältig dokumentiert wurden. Die ursprünglichen Fassadenflächen konnten weitestgehend erhalten werden. Sie wurden vor der Verfugung durch ein Niederdruck-Rotationswirbel-Strahlverfahren gereinigt und im Anschluss hydrophobiert, um die Fassade gegen Schlagregen unempfindlich zu machen. Um den bauphysikalischen Anforderungen zu genügen, wurden raumseitig wärmegedämmte Aluminiumfenster mit dunklem Rahmen und einem Versatz nach innen hinter die historischen Sprossenfenster eingebaut, deren Sprossen zum Teil ergänzt und erneuert wurden.  

Das Herzstück der Einrichtung mit nahezu 1.100 m² Nutzfläche bildet in der breiteren und im Querschnitt etwas höheren Halle ein rund 230 m² großer Veranstaltungssaal. Dieser wird von einem Foyer nebst vorgelagertem Tresen vor einer Küche, Garderobe, einem Besprechungsraum und Büro sowie einer großen Terrasse eingerahmt. Die kleine Halle für den städtischen Kinder- und Jugendtreff orientiert sich mit der Längsfassade zum großzügigen Freibereich. Von dort gehen über die wettergeschützte multifunktionale Innenfläche, bis zu den eigenständigen Räumen im eingestellten „Riegel“, die Bereiche fließend ineinander über.   

Die getrennten Eingangszonen der zwei Hallen schaffen eine hohe Identifikation mit der Nutzung, und über die Nahtstelle im Innenbereich wird die Verbindung der zwei Hallen gewährleistet. In deren Innenräumen wurden möglichst viele Details und Materialien erhalten, die auf die ursprüngliche industrielle Nutzung verweisen. Wandflächen blieben ruppig, Ziegel-Mauerwerk und Fliesenbeläge sind, sofern im Original erhalten, erkennbar. Die Anforderungen an die Raumakustik werden in beiden Hallen vornehmlich über die Materialität der innenliegenden Dachflächen gewährleistet. Um den Anspruch an das Nutzungsprofil beider Hallen erfüllen zu können, wurden beide Bodenplatten abgeklebt, gedämmt und mit einem neuen, beschichteten Industrieestrich versehen. Bei der Inneneinrichtung fiel die Wahl bewusst auf ein reduziertes Interior. Dieses ist wirtschaftlich und hält einer hohen Beanspruchung stand.

www.pulsschlag-dorstfeld.de
www.dortmund.de/stadtumbau-dorstfeld

Fotos:

Stadt Dortmund/Roland Gorecki

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|23)

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