Gartendenkmal Hufeisensiedlung

Grünanlage steht jetzt unter Ensembleschutz

Abb_04_Hufeisenteich_mit_Stauden-und_Rasenfla-c-hen_2011_19_700pixel

Die Hufeisensiedlung im Neuköllner Ortsteil Britz entstand von 1925–1933 in mehreren Bauabschnitten nach Plänen von Bruno Taut, dem späteren Stadtrat Martin Wagner und dem Gartenarchitekten Leberecht Migge. Seit 2008 gehört sie wie auch andere Siedlungen der Moderne in Berlin zum Unesco-Welterbe. Die Architektur sowie die Grünanlagen stehen mit unter Ensembleschutz und die Anlage im Innern des Hufeisens gilt gar als Gartendenkmal – auch wenn sie seit dem Entstehen zigmal „überformt“ und zuletzt stark vernachlässigt wurde. Heute erstrahlt die gesamte Anlage und die Landschaftsarchitektur im neuen Glanz; zwar entspricht sie nicht mehr ganz dem Original, aber es wurde eine weitgehende Annäherung angestrebt.

Henningsen Landschaftsarchitekten waren mit der Aufgabe der Instandsetzung und Neubepflanzung betraut. Das Besondere an diesem innenliegenden Park ist der Teich, der vermeintlich auf eine Grundwassersenke der Eiszeit zurückgeht. Er ist tropfenförmig und zeigt mit seinem spitzen Ende in Richtung der Freitreppe, den Haupteingang und einen Vorplatz hin. Die trichterförmig auf den Teich zulaufende, leicht abfallende Rasenfläche ist mit Wegen durchzogen, um den Park als öffentliche Anlage zu charakterisieren. Den Häusern ist jeweils ein Garten zugeordnet, der von den Hausbewohnern bewirtschaftet wird. Ursprünglich war der Teich größer und sollte nach Migge zum Baden im Sommer und zum Schlittschuhlaufen im Winter dienen.

Die umfangreichen Maßnahmen der Landschaftsarchitekten umfassen die Versorgung des Teichs mit moderner Technik zur Regulierung des Wasserstandes. Eine umlaufende Staudenhecke betont die besondere Form. Auch der zentrale Vorplatz an der Fritz-Reuter-Allee wurde neu gestaltet. Die alten, mit Hochbeeten umgebenen Bäume wurden gefällt und durch neue Baumpflanzungen ersetzt. Die völlig marode Freitreppe, die kaum noch benutzbar war, wurde vollständig saniert, sodass die Verbindung zwischen Vorplatz und Teich wieder intakt ist. Die Uferbepflanzung war mit wild gewachsenen Sträuchern und Weiden völlig zugewachsen und der umlaufende Weg war verwildert und glich einem Trampelpfad. Jetzt hat der ebenfalls komplett erneuerte Teich wieder seinen Saum aus Schwertlilien und Storchschnabel. Die Wege erhielten einen neuen Belag und wurden durch niedrige Hecken vom Rasen abgetrennt. Nur die schön gewachsenen Weiden wurden erhalten. Neue Bänke und Papierkörbe laden zum Verweilen ein. Heute ist die Hufeisensiedlung dank ihrer gepflegten Park- und Gartenanlagen und der qualitätvollen Architektur wieder eine echte Sehenswürdigkeit.

www.henningsen-berlin.de

Fotos:

Knut Honsell

(Erschienen in CUBE Berlin 02|21)

Nothing found.

Farbspektrum

Ein Business Club in Citylage setzt farbenreich auf Exzellenz und Vielfalt

Ein Teil des Waldes

Umbau einer Scheune zu einem modernen Rückzugsort

Passgenau am Bach

Eine geförderte Wohnanlage in Bergisch Gladbach ordnet sich kleinteilig in ihren Kontext ein

Ästhetik in jeder Hinsicht

Das Design einer oralchirurgischen Praxis vermittelt Ruhe, Kompetenz und Wärme

Nothing found.

Kleinstadt in der Großstadt

Wohnbauprojekt „Schoenegarten“ überzeugt durch gestalterische Vielfalt

_BAN0483-lowres_700pixel

Altes Gebäude neu ergänzt

Kriegszerstörtes Industriegebäude Gertrudshof komplett wiederhergestellt

3M4A6581_15_700pixel

Farben, Kontraste, Volumen

Ester Bruzkus – Meisterin der Innenarchitektur

linuslintner_col6288-1_15_700pixel

Platin für Neu Schöneberg

Nachhaltige Quartierserweiterung für Wohnen, Retail, Kita und Fitness

DSC03229-002-_15_700pixel

Hangverwandlung

Virtuose Bepflanzung lässt einen steilen Hang verschwinden

Fassade-geoeffnete-Klapplaeden-Wohnhaus-Eisberg-rundzwei-Architekten-Berlin-Foto-Gui-Rebelo-WHS66_149_15_700pixel

Außen kühl, innen warm

Der Eisberg: Ein nachhaltig gestaltetes, neues Wohnhaus in Holz-Hybrid-Bauweise in Moabit