Aufgelockert im Raster

Luftige Strenge lässt einen Stadtgarten zur geschützten Oase werden

Ein Stadtgarten verspricht Erholung in nächster Nähe, direkt am Haus. Es liegt aber auch in der Natur eines Einfamilienhausgartens, dass die Nachbarschaft teils tiefe Einblicke in das Privatleben anderer bekommen kann. Die Bepflanzung und die Anordnung von geschützten Aufenthaltsbereichen wirken dem entgegen. Gestalterisch lässt sich auf diese Weise zudem ein Freiraum schaffen, der die Nachbarschaft fast gänzlich vergessen lässt. Bei der Neugestaltung eines Stadtgartens, der eine denkmalgeschützte Villa umgibt, hat Landschaftsarchitekt Noël Besgen genau dies erreicht und damit die an ihn herangetragenen Wünsche mehr als erfüllt.

Streng ist die knapp bemessene Fläche gegliedert. Gepflasterte Wege ziehen ihre Linien durch Grasflächen und vorbei an immergrünen Beeten. Alte Pflanzstrukturen und Wegematerialien wurden dabei teilweise eingebunden. Frisch gepflanzte Eiben- und Buchenhecken ergänzen den Bestand, rahmen den Garten und betonen die Beete. Pflegeleicht sind sie obendrein, müssen die unterschiedlich hohen Hecken doch nur zweimal im Jahr geschnitten werden. Auch die Gräser, die mal mit flauschigen Blütenhalmen, mal mehrfarbig gestreift die Strenge der Anlage brechen, erfordern wenig Arbeitsaufwand. Zudem bilden sie auch in den Herbst- und Wintermonaten abwechslungsreiche Pflanzbilder. Über die wärmeren Monate begleiten die weißen und burgunderrosa Blüten der Hortensien das dominierende Grün der Beete und Rasenflächen.

Stauden wie Eisenkraut, Katzenminze oder Prachtkerze setzen in unterschiedlicher Höhe zusätzliche Farbakzente.

Romantisch lässt sich diese Pracht auf einem neu geschaffenen Platz für zwei direkt vor der alten Gartenmauer genießen. Einen Blick fast schon aus der Vogelperspektive ermöglicht die höher gelegene, direkt an das Haus angebaute Terrasse. Sie wurde mit neuen Bohlen belegt. Vor allem aber bietet ein Quartett aus drei Felsenbirnen und einer immergrünen Steineiche jetzt Sichtschutz zur Nachbarbebauung. Dabei endet die Wirkung dieser grünen Oase bei weitem nicht an der Grundstücksgrenze, verbessert sie doch das Mikroklima im weiteren Umkreis um das Haus. Und davon profitiert letztlich die gesamte Nachbarschaft.

www.noel-besgen.de

Fotos:

Noël Besgen

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 02|23)

25h_Circle_SteveHerud_Monkey_Bar_medium-5-_15_700pixel

Stylische Rooftop-Bar

Das Thema, das das Berliner Kreativteam Studio Aisslinger für das Hotel gewählt hat, ist Retro-Futurismus.

Hochhaus am Stiel

Das Deutschlandfunk-Hochhaus im Marienburger Norden ist nun ein Denkmal

jw1536-0005_willebrandt_19_700pixel

Pure Materialität und Reduktion

Die Lange Halle des Kontrastwerkes in Ehrenfeld wurde in Loftbüros transformiert

RHEINKo-NIG_BONN_06_original_19_700pixel

Wie im Urlaub

Großer Wert wurde auf ein hochwertiges und reduziertes Material- und Farbkonzept gelegt.