Für ein schönes Miteinander
Neubau und Bestand ergeben eine ansprechende Wohnanlage
Auf dem Grundstück an der Frankenforster Straße in Bergisch Gladbach gab es bereits Wohn- und Geschäftsgebäude. Nach einem Teilabriss galt es nun die leeren Flächen zu füllen und gemeinsam mit dem verbleibenden Wohnhaus eine Wohnanlage mit Eigentumswohnungen zu schaffen. Eine Aufgabe, mit der der ehemalige Eigentümer das Berliner Büro MTTR Architekten+Stadtplaner betraute. Dieses entwickelte die Idee, zwei neue Wohnhäuser so zu errichten, dass sie zusammen mit einem der bestehenden Gebäude einen einladenden, grünen Innenhof entstehen lassen, den die Eigentümer als Ort der Begegnung nutzen können. Die beiden neuen Wohnhäuser wurden etwas versetzt voneinander positioniert und sind jeweils durch ein transparentes und offenes Treppenhaus in zwei Teile geteilt.
Da die Neubauten als Energie-Effizienzhäuser geplant wurden, kam vor allem Holz als primäres Baumaterial zum Einsatz. Dabei wurde es nicht nur für die Konstruktion, sondern auch für die Fassadenverkleidung der Wohnhäuser gewählt. Jede Wohnung verfügt über eine großzügige Terrasse oder Loggia, die zum Innenhof ausgerichtet sind. Dank der Terrassen im zweiten Obergeschoss wird die Baukubatur so aufgelockert, dass sich die Neubauten gut in den Bestand einfügen. Die Positionierung der Terrassen wählte das Architektenteam so, dass sich zur Nachbarbebauung eine Abstufung im Volumen ergibt. Um die Gebäude, die einen Wohnungsmix aus kleinen, mittelgroßen und großen Wohnungen umfassen, für alle Altersgruppen zugänglich zu machen, wurden in allen Häusern Aufzüge integriert. So können die Wohnungen auch zu einem neuen Zuhause von jungen Familien werden ebenso wie für ältere oder motorisch beeinträchtigte Menschen. Weiteren Komfort bieten die Tiefgarage und die Keller, die unter einem der Gebäude errichtet wurden. Eine Besonderheit gab es bei den Freianlagen: Diese wurden nicht in private Gärten für die Erdgeschossbewohner:innen unterteilt. Im Gegenteil: Sie sind frei für alle Bewohner:innen zugänglich. Verbunden werden sie durch einen Pfad, der das Gelände durchquert. Daran angeschlossen sind drei kleine Freiflächen, die im Norden mit Abstandsgrün und im Osten mit Pflanzbeeten sowie einer Spiel- und Aufenthaltsfläche ausgestattet sind. „Für alle, die auf nachhaltige Mobilität setzen, haben wir nahe an den Gebäudeeingängen Fahrradstellplätze integriert“, sagt Architekt André Schmidt und ergänzt: „Wir hoffen, dass wir durch die Positionierung der Fahrradstellplätze und durch die offene Gestaltung der Freianlagen unser Ziel erreichen, die Gemeinschaft innerhalb der Wohnanlagen zu fördern.“
Fotos:
Andrew Alberts
www.andrewalberts.de
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 01|25)