Eine Welt für kleine Menschen

Neue Montessori-Kindertagesstätte im Wedding

Im Ortsteil Gesundbrunnen ergab sich durch den glücklichen Umstand, dass die Gewerbeeinheit in Nachbarschaft einer Montessori-Kita frei wurde, die Gelegenheit, den Bestand um eine inklusive Nestgruppe zu erweitern. Das Gebäude liegt in einem verkehrsberuhigten Abschnitt der Eulerstraße, sodass die Kinder im Sommer auch im Freien spielen können. Die Gegend, in der die neue Kita liegt, gilt als Problemquartier, daher sind Bildungseinrichtungen besonders wichtig, damit die Kinder von früh auf lernen, sich eigenständig zu entwickeln. Die Architektinnen Katja Thorwarth und Jeanne-Francoise Fischer entwickelten ein Konzept nach den Vorgaben der Montessori-Pädagogik für eine Gruppe von sechs  Kleinkindern im Alter von 1 bis 3 Jahren. Sie schufen nicht nur die Räumlichkeiten, sondern entwarfen auch Teile des Mobiliars und Inventars. Die freie Fläche im Erdgeschoss ist nicht besonders groß. Gerade mal 65 m² standen den Planerinnen zur Verfügung, um eine Spiellandschaft mit allen für die Kleinen notwendigen Aufenthaltszonen – Spielflächen, Ruheraum, Garderobe, Sanitärbereich und eine kleine Teeküche – zu realisieren und farblich zu gestalten. Bedingt durch die geringe Größe mussten die Räume über eine gewisse Multifunktionalität verfügen. Lediglich durch zwei vergleichsweise kleine Eingriffe, einen Rundlauf und eine Badelandschaft, so erzählt Katja Thorwarth, war es möglich, Voraussetzungen für eine Wandelbarkeit einzelner Bereiche zu schaffen. Bei offener Spielfläche können die Kinder ohne Begrenzung im Kreis laufen. Durch eine einfache Schiebetür werden Teilbereiche zu Garderobe und abgetrenntem Ruheraum. Einer der wichtigsten Grundsätze der Montessori-Pädagogik ist, dass die Kinder sich durch Neugier ihre Welt selbst erobern. Diesem Grundsatz entsprechend entwickelten die Architektinnen die Badelandschaft. Hier sollen die Kleinkinder die Chance haben, das Element Wasser und den Umgang damit spielerisch zu erfahren. Die Wasserlandschaft – nicht größer als ein normales Badezimmer – ist farblich mit einem roséfarbenen Feinsteinzeug gestaltet. Toiletten und Waschbecken für kleine Menschen sind ebenfalls vorhanden. Durch das bodentiefe Fenster wird die Badelandschaft zum begrünten Innenhof geöffnet, so dass der Raum größer und heller wirkt. Es gibt eine runde Wanne auf einem 25 Zentimeter hohen beheizten Podest, eine Regendusche sowie ein Kaskadenbecken aus Naturstein zum Planschen und Experimentieren: Was für ein Element ist das? Warum fliesst es davon, und warum kann man es nicht festhalten? Was passiert, wenn man es in ein Glas füllt und und dann in ein zweites usw. – alles lebenswichtige Lernerfahrungen. In dieser sympathischen kleinen Welt wurde durch wenige Eingriffe ein erlebbarer Mehrwert geschaffen.

www.katjathorwarth.com
www.jeannefrancoisefischer.com

Fotos:

Sebastian Díaz de León
www.sdiazdeleon.eu

(Erschienen in CUBE Berlin 01|24)

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