Minimalistisch reduziert

Eine moderne Villa kreiert fließende Räume für mehrere Generationen

Wenn mehrere Wohnparteien unter einem Dach zusammenleben wollen, scheint der Spielraum für ein individuelles Gebäude oft begrenzt: Der klassische Mehrfamilien-Block, der seriell die Wohneinheiten übereinander stapelt, ist oft der einzige naheliegende Schluss. Dass es auch etwas anders gehen kann, beweist ein Projekt, das Döring Dahmen Joeressen Architekten DDJ aus Düsseldorf für eine Familiengemeinschaft mit mehreren Generationen entworfen und realisiert haben. Entstanden ist dabei ein monolithischer Solitär, der vier abgeschlossene Wohneinheiten zu einer plastischen Komposition im reduzierten Duktus der klassischen Moderne verknüpft. 

Eine besondere Herausforderung für den Entwurf bedeutete dabei die Begrenzung auf zwei Vollgeschosse, die durch den Bebauungsplan vorgegeben war. Die vorhandene Topographie des Baugrundstückes wurde ausgenutzt. Dadurch war es möglich, weitere Flächen durch ein Gartengeschoss zu gewinnen. Dieses ist teilweise unterirdisch gelagert, hat aber dank eines Lichthofes ausreichend helle und lichtdurchflutete Wohnräume erhalten. Während auf diesem Geschoss zwei Wohneinheiten untergebracht sind, werden die beiden darüberliegenden Etagen jeweils von einer Partei bewohnt. Durch den klar geordneten, geometrischen Entwurf gegeneinander versetzter Geschossebenen erhalten die einzelnen Wohneinheiten ausreichend Privatheit und großzügige Außenräume. Verbunden werden die drei Etagen durch ein Entrée mit einem zweigeschossigen Luftraum, das zusammen mit dem offen gestalteten Treppenhaus einen zentralen Ort der Begegnung und des kommunikativen Austauschs schafft. Von hier aus erfolgt auch der Zugang zu den Garagen, die in die Baukörperkomposition integriert wurden. Innen wie außen lenkt kein Detail von der klaren skulpturalen Körperhaftigkeit des Bauwerkes ab: Kein sichtbarer Alarmgeber, keine aufgesetzte Leuchte und kein außen liegendes Regenrohr stört die architektonische Form – eine konsequente Reduktion bestimmt den optischen Eindruck. Aber auch innenentwässernde Attiken und Fensterbänke, die auf Überstände verzichten, verbinden Funktion und Gestalt auf eine selten konsequente Weise. Zur Großzügigkeit der Räume trägt bei, dass der Außenraum über stets raumhoch ausgebildete Fensterfronten fließend einbezogen wurde – Stürze oder Wandvorsprünge sucht man im Gebäude vergeblich. Die umliegende Gartenanlage setzt mit ihren organisch geschwungenen Formen und der vielfältigen Bepflanzung einen Kontrapunkt zur geometrischen Ordnung des Gebäudes. Die durchgängig mineralisch-weiße Putzfassade unterstreicht den monolithischen Charakter der Architektur – allein die Garagenfronten, die mit metallisch-changierenden Alucobond-Verkleidungen versehen sind, setzen dazu einen harmonischen Kontrapunkt und heben das Bauwerk zugleich optisch in die Schwebe.

www.ddj.de

Fotos: 

Markus Schwalenberg
www.schwalenberg-fotografie.com

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|23)

Architektur:

Döring Dahmen Joeressen Architekten
www.ddj.de

Dachdeckerei:

Bedachungen Roth
www.bedachungen-roth.de

Fenster, Sonnenschutz, Haustür:

Werkstätten für Metallbau, Hermann und Josef Först
www.metallbau-foerst.de

Elektro:

Elektro Birbaum 
www.elektro-birbaum.de

Außenputz:

Farbenwerk 
www.farbenwerk-gmbh.de

Einbauten:

Tischlerei Clemens 
www.tischlerei-clemens.de

Malerarbeiten:

Malerbetriebe Borges
www.maler-borges.de

Außengeländer:

Josef Vavro – Metallgestaltung
www.vavro.de

Fassade Garage:

Minnebusch 
www.minnebusch-gmbh.de

Außenanlagen:

Beckmann Garten- u. Landschaftsbau 
www.beckmanngalabau.de

Rafaelo Fliesenverlegung
www.fliesen-rafaelo.de

Baumschule:

Schmitz Baumschulen
www.schmitzgarten.de

Aluminiumfenster:

Schüco
www.schueco.com

Garagentore:

Hörmann
www.hoermann.de

Leuchten außen:

Bega
www.bega.com

Wasseraufbereitung:

BWT 
www.bwt.com

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