Cluster mit Naturkontakt
Eine Grundschule mit Sporthalle verbindet kommunikative Lern- und Außenräume
Die Diakonie Bleibergquelle in Velbert liegt malerisch umgeben von Hügeln und Feldern – ein Ort der Bildung und Begegnung mit einer Vielzahl von Gebäuden in einem anspruchsvollen topografischen Gelände. Fette Architekten aus Düsseldorf wurden mit dem Entwurf und der Realisierung einer zweizügigen Grundschule mit Einfeldhalle beauftragt, die einen bereits bestehenden Campus mit weiteren inklusiven Schulangeboten ergänzt.
Das markante Hauptgebäude der Diakonie, das sogenannte „Mutterhaus“, erhebt sich inmitten des Campus direkt an einem weitläufigen See. In diesem baulichen wie landschaftlichen Kontext wurde in enger Zusammenarbeit mit den Bauherren und den Lehrkräften ein viergeschossiges, in den Hang gebautes Schulgebäude aus Ortbetonelementen und einem abschließenden Sparrendach mit Begrünung entwickelt. Dabei wurde dem pädagogischen Konzept einer „Draußenschule“ auch baulich Rechnung getragen: An einem Tag der Woche verbringen hier die Schüler:innen ihre komplette Schulzeit im Freien. Die Architektur des Gebäudes wurde so gestaltet, dass die verschiedenen Nutzungen sowohl im gemeinsamen Schulbetrieb, als auch unabhängig davon genutzt werden können. Die direkt am Eingang situierte Einfeldhalle, die über einen externen Zugang verfügt, fügt sich harmonisch in den Hang ein und betont den Zugang zu dem Gebäude. Der Haupteingang, der über eine großzügige, barrierefreie Rampenanlage erreichbar ist und einen sicheren Schulhof für die Grundschulkinder bietet, erschließt ein Foyer sowie die notwendigen Bereiche für Sekretariat und Besprechungen der Lehrerschaft. Durch Einblicke von der Eingangshalle in die Sporthalle entsteht eine Verbindung zwischen den verschiedenen Zonen. Das Haupttreppenhaus mit einer markanten gelben Spindeltreppe eröffnet den Blick in die beiden weiteren Etagen, wo sich Clusterbereiche befinden – wobei jeweils zwei Klassenräume, ein „Förder- und Forderraum“ sowie ein Ganztagsraum zu einem Cluster zusammengefasst werden. Die Flurzonen sind dabei den Pausen- und Spielbereichen zugeordnet, um großzügige Raumangebote entstehen zu lassen. Angegliederte Lehrerbereiche ermöglichen eine direkte Kommunikation mit den Klassenbereichen. Jeder Clusterbereich verfügt zudem über einen direkten Zugang ins Freie – für die unteren Klassen erfolgt dieser über einen direkt vorgelagerten Außenbereich, für die oberen Klassen über filigrane Brücken, die den Höhenunterschied zum sich anschließenden Gelände ausgleichen. In den großzügigen Außenbereich wurden Bereiche für die „Draußenklassen“ und Spielzonen integriert. Der untere Schulhof eignet sich für Laufspiele, während der ansteigende Schulhof am begrünten Hang den Kontakt mit der Natur ermöglicht. Schultiere finden hier ebenfalls ihren Platz, ergänzt durch ein Gehege am Ende der Rampenanlage.
Fotos:
Gabi Sonnenschein
www.imgst.de
Marcus Schwier
www.marcus-schwier.de
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 03|24)