Charmant modern
Vollsanierung eines Fachwerkhauses ermöglicht zeitgemäßen Wohnkomfort
Mitten im Grünen liegt dieses Fachwerkhaus, das Geschichte und Modernität auf harmonische Art und Weise miteinander vereint. Diesem Ergebnis vorausgegangen ist eine aufwändige Kernsanierung inklusive Umbau, die von Ralf Kronester geplant und in Zusammenarbeit mit dem Architekten Jürgen Latus realisiert wurde. „Ursprünglich sollte das Haus nur leicht saniert werden“, so der Bauherr. Er erklärt weiter: „Doch da sich das Fachwerkgebälk in einem sehr schlechten Zustand befand, musste das Gebäude mehr oder weniger neu gebaut werden.“
Wie sich herausstellte, waren die Balken bereits angefault und unter dem Bestandsfußboden war nur Lehm. Sämtliche Installationen für Strom, Heizung und Wasser waren in einem desolaten Zustand, sodass alles neu konzipiert werden musste. Dabei galt es, eine zeitgemäße Innendämmung, eine Fußbodenheizung und großzügigere Fensteröffnungen in das Gebäude zu integrieren, ohne den ursprünglichen Stil des Hauses zu überfordern. Dementsprechend wurden die Grundmauern aus Grauwacke stabilisiert und ihre Optik bewahrt, während das neue Fachwerk in Eiche gefertigt wurde. Zudem konnte im Innenbereich durch eine 60 Zentimeter tiefe Ausschachtung ein moderner Fußbodenaufbau realisiert werden. Das Dach des alten Stalls wurde neu aufgebaut, was den Wohnraum offen erscheinen lässt. Erheblich dazu beigetragen hat auch der Anbau in Pfosten-Riegel-Konstruktion, der den Blick in die umliegende Natur freigibt . „Die Umnutzung der Scheune ist der wesentliche Erfolg des Hauses, da hierdurch das moderne Wohnambiente erzielt werden konnte“, so der Bauherr.
Ein Highlight ist das großzügige Panoramafenster, das die Giebelwand öffnet und den Wohnraum sowie die Empore mit natürlichem Licht durchflutet. Eine Besonderheit des Hauses ist die Abtrennung des Badezimmers und Gäste-WC von den übrigen Räumen. Anstatt neue Wände einzuziehen, wurden handwerklich gefertigte Möbel als Raumteiler und Stauraum genutzt. Für ein Rundum-Wohlbefinden sorgen neben der Hanglage, die den Blick bis ins Aggertal ermöglicht, auch der gemütliche Kaminofen im Wohnraum, die umliegende Bewaldung sowie ein Sauna-Tinyhaus im Garten. Insgesamt hatte der Bauherr durch das Warten auf die Nutzungsänderungsgenehmigung ein Jahr Zeit lang das landwirtschaftliche Grundstück auf Vordermann zu bringen, bis die Sanierung beginnen konnte. Dank eines gut organisierten Handwerkernetzwerks wurde die eigentliche Sanierung in nur 13 Monaten abgeschlossen.
Fotos:
David Weimann
www.davidweimann.com
(Erschienen in CUBE Köln 03|25)