Form + Farbe

Neugestaltung einer Praxisklinik, die mit Volumen und Farbe unterschiedliche Bereiche schafft

Wenige Vorgaben vom Bauherrn, viel Freiheit für die Planer: Ein idealer Rahmen für die Planung einer Praxisklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie. 12:43 Architekten wussten ihn zu nutzen und entwickelten ein extravagantes Raumkonzept.

Die Praxisklinik zog in ehemalige Büroräumlichkeiten ein. Dazu unterteilten die Architekten die Fläche ganz klar in einen Trakt für die chirurgischen Eingriffe sowie einen Praxisbereich. Während im hinteren Teil der funktionale Aspekt im Vordergrund steht, wurde der vordere, repräsentative Bereich gezielt lebendig gestaltet. Ausgehend von Le Corbusiers Farbsystem „Polychromie Architecturale“ hat sich ein Farbkonzept aus strahlendem Gelbgrün, kräftigem Türkis und zarten Lachsfarben in Kontrast zu einem weichen Grau entwickelt. In Form von imaginären Tiefenkörpern hinterlassen gedachte Volumen – wie ausgeschnitzt – ihre farbigen Abdrücke auf den Wänden. Form und Farbe definieren in Kombination klare Zonen. Um den Mittelblock werden Raumzugänge optisch zu repräsentativen Portalen zusammengefasst. Im zentralen Kern entstehen auf diese Weise geschützte Nischen mit eigener Nutzung. Dort, wo die einzelnen Farbtöne direkt aufeinander treffen, beleben sich diese untereinander und bringen sich gegenseitig regelrecht zum Leuchten. Indirekte lineare Beleuchtung betont diese Bereiche zusätzlich und entwickelt aus jedem Farbton einen ganz eigenen Effekt. In den Behandlungszimmern und Büroräumen wird das Thema der Nischen anhand farbiger wandbündiger Einbauten fortgesetzt. Durchscheinende und hinterleuchtete Vorhangstoffe entlang der Fensterfronten verstärken die plastische Wirkung.

Dagegen sind die Sanitärräume konsequent im tiefen Schwarz gehalten, wobei maßgefertigte lachsfarbene Möbel im feinen Kontrast dazu stehen. Die großen runden Spiegel sind effektvoll hinterleuchtet. Eine unifarbene Bodenbeschichtung, überstreichbare und wandbündige Türblätter, farbig exakt abgestimmte Lichtschalter: Die Details nehmen sich zurück, um das Hauptaugenmerk auf den Grundgedanken zu lenken. In letzter Konsequenz wurde sogar auf klassische Sockelleisten verzichtet. Stattdessen sorgt an den Wänden eine transparente Beschichtung für den erforderlichen Schutz. Lediglich filigrane Grafiken in Schwarz setzen sich von den Wänden ab und bieten den Nutzern Orientierung.

www.zwoelfdreiundvierzig.de

Fotos:

Christina Kratzenberg
www.christina-kratzenberg.de

(Erschienen in CUBE Stuttgart 02|22)

Architekten:

12:43 Architekten
www.zwoelfdreiundvierzig.de

Lichtplanung:

Candela
www.candela.de

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