Architektur mit klarer Linie
Zeitlos gestaltet, präzise ausgeführt und konsequent gedacht – innen wie außen
In einem gewachsenen Wohnviertel entstand dieses charaktervolle Einfamilienhaus, das die Architekten Engelshove Bau für eine vierköpfige Familie entworfen hatten. Die klare Geometrie und die bewusst reduzierte Materialwahl verleihen dem Gebäude eine zeitlose Präsenz. Die Fassade wird außen von einem grauen, schmalformatigen Klinker geprägt, dessen feines Fugenbild und changierende Oberfläche dem Haus Tiefe und Eleganz verleihen. Der Klinker wurde bewusst als nachhaltiges, langlebiges Material gewählt und unterstreicht ganz selbstverständlich den monolithischen Charakter des Hauses.
Das Gebäude steht auf einem rund 770 m² großen Grundstück und bietet 337 m² Wohnfläche. Der großzügig bemessene Raum verteilt sich auf mehrere Ebenen, deren Funktionen klar definiert sind. Offene und kommunikative Aufenthaltsbereiche treffen auf geschützte Rückzugszonen. Die Architektur verzichtet auf gestalterische Effekte. Stattdessen lebt sie von harmonischen Proportionen, Linie und Licht. Großformatige Verglasungen öffnen gezielt den Blick nach außen und schaffen fließende Übergänge zu Terrassen und Höfen. Innen und außen greifen ineinander – das Haus reagiert auf seine Umgebung, ohne sich aufzudrängen. Es steht selbstverständlich im Kontext des Quartiers und wirkt dennoch außergewöhnlich. Im Inneren folgt die Architektur derselben Haltung. Die Räume sind offen organisiert, fließend verbunden und bewusst auf das Wesentliche reduziert. Der großzügige Wohnbereich bildet das Herz des Hauses. Durch raumhohe Verglasungen öffnet er sich zum Garten und schafft eine Atmosphäre von Weite und Leichtigkeit. Holz, Naturstein und feine Putzoberflächen bestimmen das Bild – Materialien, die Wärme ausstrahlen und gleichzeitig eine ruhige, elegante Basis schaffen. Technik und Stauraum bleiben im Hintergrund, um die Klarheit der Räume nicht zu stören. Licht wird als gestaltendes Element eingesetzt – nicht zur Inszenierung, sondern zur Führung. Oberlichter, Verschattungen und präzise gesetzte Fensteröffnungen erzeugen je nach Tageszeit wechselnde Stimmungen. Eine KNX-Steuerung sorgt im gesamten Haus für intelligente Licht-, Beschattungs- und Raumklimaregelung. Gekoppelt mit einer Tiefenbohrungs-Wärmepumpe, einer Lüftungsanlage mit 95 Prozent Wärmerückgewinnung sowie einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher arbeitet das Gebäude nahezu energieautark – ein konsequentes Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Effizienz. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das Zusammenspiel von Material, Licht und Ruhe im Spa- und Badbereich. Eine integrierte Sauna bildet das Zentrum dieser privaten Wohlfühlzone – eingebettet in natürliche Materialien, sanftes Licht und gedämpfte Farben. Statt großflächiger Öffnungen schaffen gezielt platzierte Fenster und Lichtbänder eine geschützte, intime Atmosphäre. Die Sauna fügt sich nahtlos in die Gesamtgestaltung ein und steht sinnbildlich für die Haltung des gesamten Hauses: Komfort entsteht nicht durch Überfluss, sondern durch stimmige Details. Das Spiel aus warmem Holz, Fliesen in Steinoptik und indirekter Beleuchtung erzeugt eine Stimmung, die an exklusive Spa-Bereiche erinnert, ohne künstlich zu wirken. Hier zeigt sich, dass funktionale Räume emotional berühren können – wenn sie architektonisch mit derselben Präzision gedacht sind wie der Rest des Hauses.
Auch der Außenbereich wurde als Teil des Gesamtkonzepts von den Planern gestaltet. Garten, Terrassen und der Poolbereich folgen der klaren Stilistik des Hauses. Präzise Linien, abgestimmte Materialien und gezielte Blickbeziehungen schaffen eine harmonische Verbindung von Architektur und Landschaft – ein Ort, der Ruhe ausstrahlt und zugleich zum Leben im Freien einlädt.
Fotos:
Arnt Haug
www.arnt-haug.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|25)
