Kollaborativ und stimmungsvoll
Die neue Arbeitswelt eines Wohnungsunternehmens erscheint selbst wie ein Quartier
Die Gemeinnnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) Wuppertal ist ein etabliertes Wohnungsunternehmen mit langjähriger Tradition in der Region. Das Unternehmen versteht sich nicht nur als Immobilienverwalter, sondern als Gestalter lebenswerter Quartiere – eine Haltung, die sich konsequent in der eigenen Arbeitswelt widerspiegeln sollte. Das Düsseldorfer Architektur- und Innenarchitekturbüro bkp hat für die GWG-Zentrale eine zukunftsorientierte Bürolandschaft geplant und umgesetzt, die kollaboratives Arbeiten fördert.
Das Projekt, das über 1.300 m² Bürofläche umfasst, folgt dem Prinzip der partizipativen Planung. In Workshops mit den Mitarbeitenden wurden Anforderungen, Arbeitsabläufe und Nutzerbedürfnisse analysiert und in architektonische Lösungen übersetzt. Das dabei entwickelte Raumkonzept basiert auf dem Quartiersgedanken: Jede der sechs Etagen wurde individuell gestaltet mit eigenen Nischen, Begegnungsorten und Arbeitsbereichen. Der frühere Bürogrundriss wurde dabei konsequent aufgebrochen – Flure wichen einer offenen Zonierung, Zellenbüros wurden durch vielfältige, klar definierte Arbeitsbereiche ersetzt. Das Herzstück jeder Etage bildet ein zentraler Coffeepoint, der als sozialer Treffpunkt fungiert, ergänzt durch modulare Loungezonen, offene Teamarbeitsplätze und ruhige Fokusbereiche. Die funktionale Gliederung folgt dabei einer durchdachten Zonierung: Zentrale Bereiche wie Besprechungsräume, Telefonboxen und Fokusräume sind in der Mittelzone angeordnet, um Begegnung und Austausch zu fördern. Arbeitsplätze und offene Zonen profitieren von der Positionierung an den Fassaden mit viel Tageslicht und Ausblick. Glastrennwände strukturieren die Flächen, schaffen Transparenz und ermöglichen Blickbezüge zwischen den Arbeitsbereichen bei gleichzeitiger akustischer Entkopplung. Beratungsräume wurden zielgruppenspezifisch gestaltet – von der wohnlichen Familienberatung über den flexiblen Studierendenraum bis zum komfortablen Seniorenbereich. Die räumliche Gestaltung folgt dem Prinzip der Wahlfreiheit für unterschiedliche Arbeitsweisen, Stimmungen und Aufgaben. Mobile Elemente, multifunktionale Möbel und eine fein abgestimmte Licht- und Akustikplanung unterstützen sowohl die tägliche Arbeit als auch informelle Begegnungen. Die natürliche, warme Grundatmosphäre entsteht durch Holzoberflächen, hochwertige Stoffe und strukturierte Paneele. Etagenweise variierende Material- und Farbkonzepte lassen zusätzliche Stimmungen entstehen – analog zum Quartiersgedanken wirkt der Innenraum wie ein Spaziergang durch verschiedene Straßenzüge. Die Farbgestaltung spiegelt zugleich aber auch die Unternehmensidentität der GWG wider.
Fotos:
Annika Feuss
www.annikafeuss.com
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 04|25)

