Lernen, Natur, Gemeinschaft
Die Gestaltung der Berswordt-Europa-Grundschule in Dortmund unterstützt das pädagogische Konzept
Die Berswordt-Europa-Grundschule in Dortmund wird auch als „Kinderrechte-Schule“ bezeichnet, setzt sie doch mit ihrem pädagogischen Konzept auf ein Lernen in Demokratie, Partizipation und Gemeinschaft sowie Naturverbundenheit. Die Zeichen stehen auf Wachstum – so ist die Schule seit dem Bezug ihres Neubaus Ende 2023 vier- statt zweizügig ausgerichtet. Dem Platzangebot für rund 370 Kinder aus 35 Nationen wird der Cluster-Neubau, der von dem Modulbauspezialisten Alho in Zusammenarbeit mit dem Plaunungsbüro futur.drei realisiert wurde, gerecht. 144 Stahlmodule wurden in 60 Wochen verbaut.
Charakteristisch für Cluster-Schulen ist die Zusammenlegung von Lern- und Unterrichtsräumen sowie von Differenzierungs-, Aufenthalts- und Erholungsbereichen. Im Gegensatz zu einem starren Gerüst, handelt es sich um Räume, die immer in der Lage sind, auch künftige Veränderungen mitzutragen. Klare Sichtachsen und ein übersichtliches Design erleichtern die Orientierung im Gebäude. Ein Anspruch, der auch der Praxis standhält, wie die Schulleiterin bei der Einweihung des Gebäudes konstatierte. Alle Ecken seien bereits erforscht, und die Schüler:innen hätten sich äußerst schnell orientiert. Herzstück des Gebäudes ist das zentrale Forum. Von hier aus gelangen die Kinder schnell und einfach in alle Schulbereiche. Hier befindet sich zudem ein Zugang zum offenen Gemeinschaftsbereich, der sich um einen grünen und mit Spielgeräten ausgestatteten Innenhof gruppiert. Auch die Mensa und die Räume der Schulverwaltung sind unmittelbar angebunden. Zudem laden Nischen als Rückzugsorte zum Verweilen ein. Das flexible Konzept ermöglicht zudem, den Betreuungsbereich mit dem Forum zu verbinden. Dadurch entsteht eine große, aber dennoch übersichtliche Fläche für den Ganztagsbetrieb. Das Forum, das mit einer ausziehbaren Bühne aufwartet, verwandelt sich bei Bedarf in eine vielseitige Veranstaltungsfläche.
Im Gemeinschaftsbereich finden die Kinder betreute, aber frei gestaltete Räume vor, in denen sie nach Belieben agieren können. Die Rückzugsräume für die Lehrkräfte sind, etwas abseits und ruhig gelegen, im gestaffelten Erdgeschoss verortet. Auch die Klassenräume sowie Team-Stationen sind in kindgerecht eingerichteten Clustern angeordnet. Sie sind flexibel und bieten Raum für individuelles Lernen, Gruppenarbeit oder klassenübergreifende Projekte. In den Cluster-Mitten wurden identitätsstiftende Orte für unterschiedliche Zwecke geschaffen, die sich für Arbeitsgemeinschaften eignen, zum Lernen und Spielen einladen und die Kommunikation fördern. Auch die Themen Natur und Nachhaltigkeit sind allgegenwärtig. Dafür stehen der Schulgarten und Gewächshäuser sowie große Fenster mit integrierten Pflanzen, die Ausblicke ins Grüne bieten und die Fassade beleben. Selbst das begrünte Dach ist ins Konzept eingebunden. Es ist begehbar und wird so zum Erfahrungsort. Nicht zuletzt bildet es einen Ausgleich zur bebauten Fläche in dem urbanen Umfeld.
Fotos:
Markus Steur
www.steur.de
(Erschienen in CUBE Hamburg 02|25)