Mission: Erfüllt
Ein Münchner Fensterspezialist macht das Schwarzreiter im Vier Jahreszeiten zum Logenplatz
Münchens wohl exklusivste Gastronomieterrasse liegt direkt an der Maximilianstraße, genauer gesagt vor dem Kempinski Hotel Vier Jahreszeiten: Dank komplett im Boden versenkbarer Fenster sitzt man im neu gestalteten Inneren der Schwarzreiter Tagesbar auf exklusiven Logenplätzen und kann von hier entspannt den Trubel in der exklusiven Einkaufsmeile beobachten. Der Brandschutz machte es möglich: Als klar wurde, dass im altehrwürdigen Hotel umfassende Maßnahmen umgesetzt werden müssen, nutzte die Kempinski-Gruppe die Gunst der Stunde und gestaltete gleich alles neu: Die Hotelbar, das Schwarzreiter-Restaurant, die Tagesbar und Nebenräume.
Der britische Interior Designer Colin Finnegan (Büro FG stijl) hat sich für die Neugestaltung der Tagesbar von der Stadt und den Leuten inspirieren lassen. Gehalten im gehobenen französischen Bistrostil mit Interieurelementen aus Marmor, Glas und Holz, gibt es noch weitere Besonderheiten: So ist der Eingangsbereich in Anlehnung an die Steingrottentechnik der Residenz aus Mosaik in Flusskieseloptik gestaltet. Maßgeblich zur aufwendigen Innenraumgestaltung und spektakulären Raumwirkung tragen die neuen Fenster- und Fassadenelemente bei. Diese wurden vom Fensterspezialisten Weiß & Weiß aus Kirchheim bei München unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes maßgefertigt eingepasst. „Bei diesem Projekt war ein großer Spagat notwendig. Zahlreiche Auflagen von Seiten der Behörden einerseits, hohe Anforderungen an Design und Funktionalität seitens der Kempinski-Gruppe andererseits und das ganze technisch sehr anspruchsvoll. Das ging bis zum historischen Nachbau der Markisen zur perfekten Fassadengestaltung“, so der Geschäftsführer Tobias Weiß. Farben, Sprossen, Bögen, Holz, Metall, alles wirkt harmonisch und wurde bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt. Das Highlight sind aber die sogenannten Guillotinefenster. „Die Scheiben fahren voll automatisch gerade nach unten und können komplett versenkt werden, sodass der Gast das Gefühl hat, im Freien zu sitzen und gleichzeitig über der Maximilianstraße zu thronen. Es gibt keinerlei störenden, in den Raum stehende Dreh-/Kipp-Elemente oder Fensterflügel“, erläutert Weiß, der dieses System nicht nur bei gewerblichen Bauten, sondern auch schon im privaten Bereich umgesetzt hat. Die großen Panoramafenster sorgen zudem für viel Licht und Aufmerksamkeit von außen. So hat das Hotel seine Mission, sich nach außen offener zu geben und die Münchner willkommen zu heißen, perfekt erfüllt.
(Erschienen in CUBE München 02|22)